Fit in den Frühling

(16.02.2002 00:44)

Im ersten Moment scheint dieser Artikel verspätet formuliert worden zu sein. Aber gerade in den Übergangszeiten Herbst und Frühjahr treten grippale Effekte auf, bedingt durch die instabilen Wetterlagen als Folge von rasch wechselnden Hoch- und Tiefdruckgebieten. Die Arbeitsgemeinschaft Influenza (AGI) warnt jedenfalls.
Alljährlich sterben allein in Deutschland bis zu 7.000 Menschen an den Folgen einer Grippe-Infektion, weltweit geht die Zahl möglicherweise in die Millionen, und besonders schwere Infektionswellen forderten sofort mehr Opfer. In unseren Breiten treten die Influenza-Wellen im Winterhalbjahr auf. In diesem Jahr waren die ersten Ansätze einer Grippewelle an der Goetheschule im November zu beobachten, die letzten grippalen Anzeichen zeigten sich Ende Januar.

Dampfbad: einfach, billig, gesund und gut

Das Virus verbreitet sich über Sekrettröpfchen, die vom Befallenen ausgehustet oder – geniest und dann von anderen mit der Atmung aufgenommen werden. Es dringt in Zellen ein und vermehrt sich dort. Eine Woche oder länger benötigt das Immunsystem, um die Infektion zu bekämpfen. Besonders auffällig während einer Influenza-Welle sind die vermehrt zu beobachtenden Influenza-typischen Erkrankungen, die durch einen plötzlichen Beginn, wie Kopfschmerz, Fieber, Gliederschmerz, schweres Krankheitsgefühl sowie Halsschmerzen, Schnupfen und Husten.

Grippe-Impfung – lohnt sich das?

Zur Vorbeugung von Grippe empfehlen Ärzte eine Schutzimpfung. Sie bereitet das Immunsystem auf einen Gegenangriff der Grippe vor, um so eine Infektion rasch in den Griff zu bekommen. Da der Virus aber ständig mutiert und sich verändert, muss jedes Jahr ein neuer Impfstoff entwickelt werden. Bis spätestens Februar stellen pharmazeutische Firmen die entsprechendem, speziellen Impfstoffe her. Bei gesunden Erwachsenen ist dieser aber nur zu 70 bis 90 Prozent wirksam, bei Kindern, älteren Menschen und anderen Personengruppen ist die Wirkung schwächer. Zudem hält der Schutz nur ein halbes bis ein Jahr lang an. Vorsicht: Wer sich gegen Grippe impfen lässt, ist damit noch lange nicht gegen Schupfen und Erkältungen geschützt. Wer also dem Ratschlag „Vorsicht ist besser als Nachsicht“ befolgt, sollte rechtzeitig im Herbst zum Arzt gehen und sich impfen lassen, für alle anderen, die das für unnötig halten, gilt: Bei ersten Anzeichen einer Grippe lieber zu Hause bleiben und auskurieren als den ansteckenden Virus noch weiter zu verbreiten.

Tipps und Tricks zur natürlichen Grippevorbeugung

Für diejenigen, die im Falle einer Grippe lieber auf medizinische Maßnahmen verzichten wollen, gibt es genügende Ausgleichsmöglichkeiten. Besonders wirksam ist die Einnahme von Vitamin C, d.h. alle Arten von Zitrusfrüchten und Vitamin B. Ein altbewährten Hausmittel ist auch die aus China stammende Ingwerwurzel, die in Stücke geschnitten als Tee eingenommen werden kann. Überwärmungsbäder und absolute Bettruhe sind bei einer fortgeschrittenen Infektion oberstes Gebot. In Epidemiezeiten sollten jegliche unnötigen Belastungen wie Reisen, übermäßiger Sport, u.s.w. nach Möglichkeit vermieden werden.

Der Kreislauf der Influenza

Influenza-Pandemien (weltweite Epedemie) hat es vermutlich schon in früheren Jahrhunderten gegeben. Im 20. Jahrhundert wurden bisher 3 schwere und 2 milde Pandemien beobachtet. Unter den schweren Pandemien war die von 1918/19 („Spanische Grippe“) mit vermutlich ca. 50 Millionen Toten auf der ganzen Welt die verlustreichste. Doch auch die Pandemien von 1957 („Asia“) und 1968-1970 („Hongkong“) haben jeweils ca. 1 Million Todesfälle auf der ganzen Welt verursacht.In der alten Bundesrepublik Deutschland allein starben 1957 und 1968/70 jeweils 20000 bis 30000 Menschen, während der letzten Epidemie 1995/96 waren es geschätzte 28.000. In den Jahren nach dem Auftreten einer Pandemie kommt es häufig zu Epidemien, die durch in ihren Oberflächenstrukturen veränderte Nachkommen des Pandemievirus ausgelöst werden.