Frauenpower und Hausmütterchen

von unserer Redakteurin Alisa Schmitz (25.11.2009)

Laut Steinzeit und Biologie sind die geschlechtsspezifischen Rollen klar verteilt: Der Mann ist der starke und furchtlose Jäger, die Frau sammelt die Beeren und kümmert sich um die Kinder.

 

Leider ist im modernen Zeitalter mit Tiefkühlschnitzel und Kindermädchen die klassische Aufgabenverteilung nicht mehr ganz einzusehen. Trotz Bundeskanzlerin sind laut der „dpaRegioData“ ca. 17,25 % der deutschen Führungspositionen mit dem weiblichen Geschlecht besetzt. Rechnet man das grob um, so kommen auf eine Frau in der Führungsebene fünf Männer.

 

 

 Lady und Business-Frau zugleich:

Viele Frauen müssen Kind

und Karriere vereinen

 

„Ich finde wir haben in Deutschland zu wenig Frauen in Führungspositionen“, erläutert Vanessa Seitz, 18 Jahre alt. Auch wenn die Frau sich schon emanzipiert habe, könne und solle sie noch mehr anstreben. „Ich bin der Meinung, dass auch ruhig der Mann bei den Kindern bleiben kann, und die Frau geht arbeiten.“

 

Viele Sehen das traditionelle Bild ein wenig zerrüttet. Im 21. Jahrhundert geht es nicht mehr nur um die klassische Rollenverteilung, auch die Männer sind mittlerweile mehr und mehr mit der Frauenbewegung einverstanden. „Ich fände es nicht schlimm, wenn meine Frau statt meiner arbeiten gehen würde“, erklärt Saman Zakpur, Schüler der Jahrgangsstufe 13. „Man muss heutzutage auch auf den Job und das Geld schauen. Wenn ich irgendwann mal Kinder habe und meine Frau mehr Geld verdienen würde als ich, warum sollte sie dann nicht arbeiten gehen.“

 

Doch neben Verständnis gibt es auch einige Unstimmigkeiten, was das Thema der Gleichberechtigung betrifft: „Ich finde es zwar okay, dass der Mann auch mal am Herd steht, ich befürchte nur, dass diese ganze Emanzipation in die falsche Richtung führt und Frauen irgendwann mehr Rechte haben als Männer. Warum gibt es zum Beispiel extra „Frauenparkplätze“ nicht auch für Männer?“, bemängelt Florian Lohrmann, 19 Jahre alt.

 

 

 Bis in die 70er Jahre war es in der

Gesellschaft nicht gerne gesehen,

wenn Frauen Hosen trugen.

(Quelle:www.michaeltillheinze.de)

 

Auch wenn die Frau noch nicht alle Hürden beseitigt hat, gibt es schon eine Errungenschaft zu feiern: Seit dem 12. November 1918 darf die Frau in Deutschland ihre Stimme bei Wahlen abgeben. Was für uns heutzutage als selbstverständlich gilt, ist in Saudi-Arabien zum Beispiel immer noch ein Tabu-Thema.

 

Letzten Endes ist es aber auch gar nicht so verkehrt, dass manche Dinge beim Alten bleiben. Auch für Johanna Hetzig, 18 Jahre alt, gibt es manche Traditionen, die auch in der heutigen Zeit noch gern gesehen sind: „Also ich werde für meinen Partner nicht auf die Knie fallen, dass soll er doch noch schon selbst machen!“