Gefährliches Halbwissen ist oft die Ursache

Von unserem Mitarbeiter Jingnan Zhu (16.11.2003 21:03)

Es ist ein Tag in Botswana wie jeder andere Tag im Jahr. Auf der Straße herrscht Elend und Hunger. Menschen bewegen sich durch die Straßen auf der Suche nach Arbeit oder gleich nach etwas Essbarem. An jeder Ecke sieht man Kranke. Erwachsene und Kinder, jung und alt, Frauen wie Männer. Alle scheinen sie äußerst ausgezehrt und schwach zu wirken. Es dauert nicht mehr lange und auch diese Menschen werden nicht mehr vorzufinden sein. Sie alle hat ein und das selbe Schicksal ereilt…

Ein Glas Milch ist selten

Aids – eine Krankheit, die mehr Todesopfer fordern wird als Menschen im zweiten Weltkrieg gestorben sind. Eine Krankheit, an der Tausende von Kinderleben Tag für Tag zu Grunde gehen. Eine Krankheit, deren Folgen schon solche Ausmaße angenommen hat, dass es schon nicht mehr angemessen erscheint, sie überhaupt noch eine Krankheit zu nennen. Aids ist heutzutage vielmehr eine wahre Epidemie, eine Plage und eine die Menschheit bedrohende Seuche geworden, die vor allem auf dem Afrikanischen Kontinent kaum noch aufzuhalten scheint.

Geflaggte Hoffnung

Doch was macht Aids so tödlich und so unheilbar? Es ist die bisher einzigartige Fähigkeit des HIV (Humaner Immundefizit-Virus), seine Proteinhülle und sogar seine eigenen Eigenschaften in solch einer rasanten Geschwindigkeit zu verändern, so dass es für Wissenschaftler kaum möglich ist, ein wirksames Heil- bzw. Impfmittel dagegen zu finden. Dieser Virus führt letztendlich zu Aids, was zunächst „nur“ eine Schwächung des menschlichen Immunsystems darstellt. Aids selbst ist also gar nicht zwingend tödlich. Doch die extreme Schwächung des Immunsystems kann sehr schnell dazu führen, dass der Körper sich noch nicht einmal mehr gegen eine simple Erkältung wehren kann und daran zu Grunde geht. Das Virus ist hochgradig ansteckend und überträgt sich durch sexuelle Kontakte sowie über Blutkontakt.

Aids, die Geisel in Afrika

Doch warum konzentriert sich die Wissenschaft nicht darauf, diese hochgefährliche Krankheit aufzuhalten und den Menschen, die sie befallen hat, auf dem schnellstmöglichen Wege zu helfen? Die Antwort ist so banal wie erschreckend: Die vielen Todesopfer und die vielen Leidenden findet man nicht in den mächtigen und reichen Industrienationen. Die Folgen dieser Seuche sind hauptsächlich in den ärmsten Ländern dieser Erde zu finden, nämlich in Afrika, und zwar in dem Teil Afrikas, südlich der Sahara. Die Menschen, die im Wohlstand z.B. inmitten von Europa oder den USA leben, erhalten selten die Möglichkeit, einen Einblick in die tatsächliche Lage der im Elend lebenden Menschen zu bekommen. Für diese Menschen ist die Welt des Leides zu fern, als dass sie sich wirklich davon berührt fühlen könnten.

Forschung gegen den Tod

Aber warum ist gerade Afrika als ärmster aller Kontinente von Aids am meisten betroffen? Mangelnde Aufklärung und unvollständiges oder gefährliches Halbwissen sind oft die Ursache für die ahnungslose Weitergabe dieser hochansteckenden Krankheit. In vielen afrikanischen Ländern, in denen die Zahl der Infizierten alarmierend hoch ist, wird der Bekämpfung der Krankheit noch immer nicht die Priorität eingeräumt, die dringend nötig wäre. Zwar gibt es Staaten wie Uganda und Sambia, die ihre Zahl der Todesopfer erstaunlich weit herunterdrücken konnten. Doch hier kann man leider nur vom Tropfen auf den heißen Stein sprechen. Die Länder, in denen Aids am schlimmsten grassiert, ergreifen noch nicht die nötigen einschneidenden Maßnahmen zur Prävention und zur Bekämpfung von Aids. Der Grund ist fast überall der Mangel an finanziellen Mitteln. Zwar gibt es Medikamente, die zwar nicht die Krankheit heilen, sie jedoch hemmen und am unmittelbaren Ausbruch hindern können. Diese jedoch sind auf dem internationalen Markt viel zu teuer, als dass ein einfacher Afrikaner sie bezahlen könnte.

Der tückische Virus

Aber es gibt noch Menschen, die sich den großen Pharmakonzernen widersetzen und ähnliche, aber preiswertere Medikamente herstellen. Diese Menschen setzen sich zwar dem Risiko einer Patentklage durch die großen Pharmaziekonzerne aus, doch sie nehmen diese Gefahr in Kauf. Krisana Kraisintu aus Thailand ist z.B. eine von diesen Personen, und sie verfolgt nur ein Ziel: Den unter Aids leidenden Menschen dieser Welt zu helfen. Vorallem die Menschen der westlichen Zivilisation sollten ihre Augen öffnen und ihrem Beispiel folgen, denn Krisana Kraisintu lässt sich nicht aufhalten durch Geld, Vorschriften, oder Gesetze, die sie letztendlich daran hindern, was ihr richtig erscheint, nämlich Gerechtigkeit zu schaffen.

Nicht vergessen, mittragen!