Gesund mit Wohlgefühl

Von unserem Redakteur Marco Sivori (01.10.2005 15:22)

Es gab Zeiten, da strömten die Schüler des Nebengebäudes Schützenstraße mit dem Pausengong auf den Schulhof oder den Tischtennisplatten auf dem Sportplatz. Nun, daran hat sich bis heute nicht viel geändert, nur, dass es seit einiger Zeit auch einen weiteren Ort gibt, der dem Sportplatz und dem Schulhof an Beliebtheit in nichts nachsteht: die Cafeteria.

Unser Speisesaal

Seit Mai gibt es nun für Schüler und Lehrer neben dem Mittagstisch die Möglichkeit, sich ihr Frühstück in der Cafeteria zu erwerben. „Ich wollte, dass die Kinder ein gesundes Frühstück angeboten bekommen“, so Frau Jocheim, welche für die Leitung der Cafeteria verantwortlich ist. Und um dies zu verwirklichen, steigert sich die Chemie und Biologie-Lehrerin auch gewaltig in die Sache hinein. „Ich kaufe jeden Tag das ein, was ausgeht und zweimal die Woche mache ich einen Großeinkauf.“

Man kriegt einfach Hunger

Eine beachtliche Leistung, wenn man bedenkt, dass Frau Jocheim neben ihrer Tätigkeit als Lehrerin auch noch Vertrauenslehrerin und somit in der SV tätig ist. Meistens käme sie erst gegen fünf Uhr nach Hause und selbst dort gehe die Arbeit für die Cafeteria weiter, denn neben dem Einkaufen muss auch noch die Abrechnung gemacht und der Waffelteig für den kommenden Tag angesetzt werden. „Wir verbrauchen bis zu zehn Liter Teig pro Tag.“ Da bleibt nicht mehr viel Zeit für Privatleben, denn auch ihre Aufgaben als Lehrerin wollen erfüllt werden. Auch in ihren Freistunden während des Vormittags ist Frau Jocheim in der Cafeteria zu finden. Hier stehen ihr sechs ehrenamtliche Helfer und manchmal auch Schüler aus dem Haupt- und Nebengebäude zur Seite. „Wir freuen uns über jeden, der mithelfen will“, so Frau Jocheim weiter, denn „Spaß haben wir hier immer dabei.“ Frau Jocheims größte Errungenschaft hierbei ist die Kasse. „Die habe ich selbst bei E-bay ersteigert“, sagt sie stolz.

Frau Jochheim (r.)

Wenn es dann zur großen Pause läutet, fängt die Arbeit richtig an. „Wir haben bestimmt an die 150 Leute in den Pausen. Das ist echt Wahnsinn!“ Doch das ist ja auch kein Wunder, denn schließlich ist die Auswahl riesig. Da gibt es Brezeln, Brötchen, Schokobrötchen und Fladenbrote, welche immer frisch geliefert werden, sowie Frikadellen, Würstchen, verschiedene Säfte und Milch, aber auch Sprite, Fanta und dergleichen. „Wir wollen gesundes Essen, aber auch nicht zu gesundes“, meint Frau Jocheim augenzwinkernd, „aber zu einer gesunden Schule gehört auch, dass sich die Schüler wohl fühlen.“ Praktisch ist auch, dass man selbst Dinge für den Schulbedarf in der Cafeteria erhalten kann. Und natürlich gibt es hier auch die Möglichkeit, Goethe-T-Shirts nachzubestellen oder auch Goethe-Tassen und Goethe-Anhänger zu erwerben.

Frau Jochheims größter Stolz: die ersteigerte Kasse

Ein Motto, um den Schulalltag und dazu auch noch die Cafeteria zu überstehen, hat Frau Jocheim nach eigener Aussage nicht. „Ich bin einfach nur der Lehrer für eine gesunde Schule.“ Ihr einziger Wunsch für die Zukunft wäre die Renovierung der Küche, welche sich derzeitig in nicht so gutem Zustand befände und dringend einer Renovierung bedürfe. Da bleibt nur noch zu hoffen, dass sich ihr Wunsch auch erfüllt und sie sich auch noch weiterhin derartig für die Schüler am Goethe-Gymnasium einsetzt.