Große Emotionen, faszinierende Stimmen und tolle Kostüme

von unseren Redakteurinnen Nelly Frank und Ramona Pormetter ()

In einer Zeit, in der Rassismus noch groß geschrieben wurde, versuchen das Trio „Dreamettes“ , bestehend aus Deena, Effie und Lorell, ihr Glück in einer Talentshow. Doch mit dem poppigen R´n´B- Song „Move“ erreichen sie leider nicht den erhofften ersten Platz. Als sie mit dem Gedanken spielen ihre Karriere als Band zu beenden, spricht sie der Autohändler und Manager Curtis (Jamie Foxx) an, ob sie für den berühmten Soul-Sänger Jimmy Early (Eddie Murphy) backround singen wollen. Nachdem Curtis ihnen ihren bevorstehenden Durchbruch prophezeit hat, willigen die drei Dreamettes ein.

Dreamgirls: Stimmen, Träume und Geld

Zeit feiern sie so ihren Erfolg an Jimmys Seite, doch Jimmys Popularität nimmt stark ab und seine eintönigen Songs lassen zu wünschen übrig. Somit beschließt Curtis die drei Ladies unter Vertrag zu nehmen und setzt Jimmy buchstäblich vor die Tür. Mit Deena (Beyoncé Knowles) als Leadsängerin kommt der lang ersehnte Erfolg und sie schaffen den Durchbruch in die Radios der „Weißen“. Zerfressen von Eifersucht auf Deena, vernachlässigt Effie (Jennifer Hudson) ihren Job als Sängerin und verlässt die neu benannte Band „Dreams“. Schnell finden sie Ersatz für Effie, werden nicht nur erfolgreicher denn je, sondern begraben auch den Rassismus unter ihren bombastischen Stimmen.

 
Deena (Beyoncé Knowles), Lorell (Anika Noni Rose) und Effie (Jennifer Hudson) verdingen sich als Backup- Sängerinnen für den etablierten R&B-Star James Early (Eddie Murphy)  

 

Sieben Jahre später verlässt der Songwriter CC (Keith Robinson) die Band und schreibt einen Song für Effie, die aus der vorausgehenden Beziehung mit Curtis Mutter geworden ist. Mit der einfühlsamen Ballade scheint Effie dem Durchbruch als Solokünstlerin nahe, doch Curtis macht ihr einen Strich durch die Rechnung. Indem er eine Coverversion mit schnellerem Tempo unter dem Namen der Dreams herausbringt, verbaut er ihr jede Chance auf Erfolg. Als Deena dies erfährt, setzt sie sich mit Ex-Busenfreundin Effie in Verbindung und verklagt Curtis. Die Dreams geben ein Abschlusskonzert und integrieren einen Solopart für Effie in den Song „Dreamgirls“ ein. An dieser Stelle endet das mitreisende Drama und hinterlässt einen zufriedenmachenden Eindruck beim Zuschauer.

 
Für den Erfolg der einen…  

 

Effie alias Jennifer Hudson spielt eine korpulente Frau mit einer gewaltigen Stimme. Die Figur Effie ist egoistisch, mittelpunktsgeil und wahnsinnig temperamentvoll. Ihres Neids wegen wird sie als Spielverderberin dargestellt, um den Zuschauer in ihr zu täuschen. Lorell alias Anika Noni Rose spielt eine naive, leicht zu manipulierende und zurückhaltende Angeberin, die sich etwas auf ihre Affäre mit Jimmy Early einbildet.

Deena alias Beyoncé Knowles spielt zu Beginn des Films ein Mauernblümchen mit mangelndem Selbstbewusstsein. Im Laufe des Films entwickelt sie sich zu einer aufblühenden, erfolgreichen Sängerin, die zugleich eine leichtgläubige Sklavin von Curtis ist. Zum Ende des Films beweist sie mit einem äußerst emotionalen Song, dass sie sehr wohl im Stande ist Widerstand zu leisten. Jimmy Early alias Eddie Murphy spielt einen typischen Musiker: notenfixiert, Drogen abhängig und auf seine Musik fixiert. Der vom Manager gepushte Sänger entwickelt sich in diesem Drama zu einem Egoisten ersten Grades, der schließlich ohne Frau, ohne Plattenvertrag und ohne Geld in den Abgrund stürzt.

 

 
…müssen die anderen bezahlen  

Curtis alias Jamie Foxx spielt eine vertrauensvolle Persönlichkeit, die sich jedoch als Fassade entpuppt. Der hilfsbereite Manager betrügt, wo er nur kann, um an sein Ziel zu gelangen. Die Eigenschaft des Frauenausnutzer teilt er mit Set-Kollegen Jimmy. Doch im Gegensatz zu Jimmy wird Curtis sein fehlerhaftes Verhalten zum Verhängnis. CC alias Keith Robinson spielt den Bruder von Effie, der mit seinen Songs den Dreams die Tür zum Erfolg öffnet.

 

Unserer Meinung nach ist das Ergebnis aus Film-Musical „Dreamgirls“ eine gelungene Darstellung, angefangen von den ersten Schritten einer Band bis hin zum Durchbruch. Unterstützt von vielen emotionalen Songs, tollen Kostümen und einem Gefühlschaos bekommt der Film eine zu Tränen rührende Note. Geprägt wird das Spektakel auch durch den anhaltenden Kampf gegen Rassismus. Darüber hinaus sind die Rollen der Schauspieler gut besetzt, denn auch Beyoncé absolviert die Hauptrolle in ihrem ersten Film bestens. Der Name „Dreamgirls“ basiert auf dem gleichnamigen Song, der die Message des Films repräsentiert. Zum Abschluss ist noch zu vermerken, dass die Aussage sich auf unsterblichen Optimismus und wahre Freunde bezieht. Auf einer Skala von eins bis zehn würden wir dem Film eine gerechtfertigte acht zusprechen.

Die Geschichte von drei jungen Sängerinnen, die eine steile Karriere mit jener Musik machen, die als Motown Sound weltberühmt wurde. Wer ist denn da gemeint?