Von unseren Redakteuren Felix Fischer und Andres Witt (19.06.2004 14:05)
Am nächsten Morgen war der Geruch des Rauches, der in die Augen biss, immer noch präsent. Der weiße Qualm kroch über die Straße und stieg weit in den Himmel auf. Die Feuerwehrmänner waren immer noch damit beschäftigt, die letzten Glutnester zu bekämpfen, während große Maschinen die Trümmer der vergangenen Nacht auseinander zogen. Der Anblick der eingestürzten Hallen lies darauf schließen, was in der Nacht zum Freitag den 18. Juni geschah.
Einer der vielen Einsatzwagen
Am Vorabend um circa 23 Uhr traf die Meldung eines Brandes in dem Recyclinghof Backmeyer nahe des Müllheizkraftwerks in der Einsatzzentrale der Berufsfeuerwehr Kassel ein. Meterhohe Flammen und eine tief schwarze Rauchsäule waren kilometerweit zu sehen. 120 Männer der Berufs- und Freiwilligenfeuerwehr Kassel und Umgebung waren kurz nach der Alarmierung vor Ort, um das Feuer zu bekämpfen. Fünf Gebäude waren von dem Brand betroffen, davon brannten drei Hallen bis auf die Grundmauern nieder. Tonnen an Papier, mehrere Lastwagen, Maschinen und Gabelstapler verbrannten. Es entstand ein Schaden in Millionenhöhe.
Das Löschen des Feuers erwies sch als besonders schwierig aufgrund eingelagerter Metalle wie Natrium und Magnesium, hochexplosiver Gase, Öl und Papier. Trotz der harten Bedingungen und dem erneuten Entfachen der Flammen gelang es den Einsatzkräften zwei Gebäude vor dem Feuer zu bewahren und einen Wachhund zu retten. Dies war nur möglich mit über 1600 Kubikmetern Wasser und der zusätzlichen Hilfe des Tanklöschfahrzeuges der Freiwilligen Feuerwehr Baunatal. Ein weiteres Problem für die Helfer waren Dämpfe und die starke Rauchentwicklung, die das Atmen zusätzlich erschwerten und die Sicht behinderten.
Nach drei Stunden gelang es der Feuerwehr den Brandherd unter Kontrolle zu bekommen. Auch Bürgermeister Junge war vor Ort, um sich von der hervorragenden Leistung der Einsatzkräfte zu überzeugen. Nach Angaben der Feuerwehr ist die Brandursache ungeklärt, laut Polizeiangaben ist aber Brandstiftung nicht auszuschließen.