Von unserer Redakteurin Anja Anbarchian (19.10.2006 00:18)
Mit der Oberstufe beginnt ein neuer Lebensabschnitt für jeden Goethe-Gymnasiasten – so auch für mich, also eine neue Klasse und ein neuer Stundenplan. Etwas hart ist mein neues Leben schon und so freute ich mich wirklich darauf, dem Schulalltag durch die sogenannten Integrationstage zu entfliehen. Drei Tage lang nur mit meiner Klasse in einer anderen Stadt. Das schien mir eine gute Möglichkeit, die vielen Schülerinnen und die ziemlich wenigen Schüler der 11 b näher kennen zu lernen.
Hannover, eine Stadt nördlich der Mitte von Europa
Nach relativ spontaner Entscheidung fuhren wir am 9. Oktober 2006 um Punkt 8:27 Uhr vom Kasseler Hauptbahnhof Richtung Hannover, der Expostadt 2000. Nach eineinhalbstündiger Fahrt ging es nach einer nicht eingeplanten kleinen Wanderung am Maschsee vorbei in unsere moderne Jugendherberge direkte ins vier Stockwerk mit Rundum-Balkon und sonnigem Ausblick auf einen Sportpark. Über 200 Zimmer und in jedem auch noch eine Dusche – das war einfach beeindruckend.
Nach einer kurzen Verschnaufpause ging es sofort zum „Kröpke“, dem Herzen Hannovers, um mit unserer Stadt-Ralley anzufangen. Hoch motiviert und mit Stadt- und Busfahrplänen bepackt, um sich in einer fremden Stadt zurecht zu finden, ging es auch schon den „Roten Faden“ entlang. Ein roter Strich auf den Straßen Hannovers, der an allen Sehenswürdigkeit vorbeiführt: vorbei am alten Rathaus, am Historischen Museum und dem Hannover Zoo konnten wir viel von der Schönheit der Stadt und vor allem vom alten Baustil der Häuser mitbekommen.
Schnell verging die Zeit und schon waren wir mit der U-Bahn wieder in der Jugendherberge und machten es uns erst einmal gemütlich. Doch schon machten wir uns (Mädchen!) für den Abend zurecht, denn da ging es darum, das Nachtleben zu erkunden. Vor allem die Cocktailbars haben es mir angetan. Schnell war entschieden, in welche wir uns setzten und ein regen Treiben herrschte an insgesamt vier Tischen. Jeder redete mal mit jedem und ich erkannte schnell, mit wem ich mir eine Freundschaft vorstellen könnte. Somit endete der erste Tag für mich sehr erfreulich.
Am nächsten Tag war wiederum ein herrliches Wetter. Die Sonne strahlte mit uns um die Wette. Die Hauptattraktion an diesem Vormittag war der Hannover Zoo, von allen Biologielehrern wärmstens empfohlen. Auf den hatte ich mich schon die ganze Zeit gefreut. Eine Menge Tiere auf einem riesigen Gelände – so groß, dass man Tage verbringen könnte. Um Zeit zu sparen stieg ich einfach in ein Rundfahrt-Bötchen und tuckerte automatisch (!) und langsam in einem schmalen Fluss an Antilopen und Giraffen vorbei. Weitere Highlights waren die Wildtierfütterungen und Tierpräsentationen für die ganz Kleinen oder ganz Erwachsenen.
Und dann ging es noch mal zum „Kröpke“. Jetzt sollte jede Gruppe eine Sehenswürdigkeit aussuchen, ansehen und dokumentieren. Wir entschieden uns für das „Neue Rathaus“ mit dem schrägen Aufzug. Das war eine wirklich beeindruckende Sache, denn wir fuhren mit einer Neigung von 17 Grad 100 Meter hinauf in die Kuppel. In dieser angekommen stiegen wir die Wendeltreppe hinauf und hatte in jeder Himmelsrichtung einen atemberaubenden Ausblick auf Hannover. Am Abend ging ich dann mit der Klasse in die zur Jugendherberge angehörende kleine Bar, in der wir etwas aßen und tranken.
Der Vormittag des dritten Tages war für alle Mädchen und Shoppingsüchtigen unter den Jungen reserviert. Ich durfte endlich alle Läden unsicher machen, denn die lange Shoppingmeile von Hannover ist berühmt und wartet nur darauf, dass ich mein Geld dort lasse. So vergingen auch die letzten Stunden in Hannover.
Wie sagt Harald Schmidt: Hannover ist nicht das Ende der Welt, aber von da aus kann man es besser sehen. Dem würde ich aus schulischer Sicht nicht zustimmen. Hannover lohnt sich für einen Schulausflug alle Male, die Jugendherberge immer und der Zoo außerordentlich. Wenn die Wegstrecken etwas kürzer gewesen wären, hätten wir uns vlelleicht noch besser kennengelernt, oder?