Ich habe gemerkt, dass es Spaß macht

 

Von unserem Redakteur Kevin Sinning (21.11.2002 18:57)

Mit Erleichterung hat die Schulleitung der Goetheschule reagiert, als mit Herrn Dockhorn in diesem Schuljahr ein «Junglehrer» mit den Fächern Mathematik und Physik die durch Pensionierungen klaffende Lücke in der Unterrichtsabdeckung geschlossen hat, zumal das Angebot auf dem Stellenmarkt sehr dünn gesät ist. Umso gespannter waren die Redakteure auf die Vorstellung des jungen Lehrer und Kollegen.

Herr Dockhorn privat …

UMLAUF: Warum sind Sie Lehrer geworden?

Dockhorn: So ganz genau weiß ich das – ehrlich gesagt – selber nicht. Ich will das mal so erklären: Meine Fächer haben mir schon in meiner Schulzeit sehr viel Spaß gemacht. Nach dem Abitur wollte ich eigentlich Physik studieren. Während meines Zivildienstes habe ich dann aber gemerkt, wie viel Spaß es macht, mit jungen Leuten zu arbeiten. Dadurch habe ich wohl einfach Lust bekommen, Lehrer zu werden.

UMLAUF: Gab es andere Berufswünsche?

Dockhorn: Als kleiner Junge wollte ich Briefträger werden. Ich dachte, da hat man viel mit Menschen zu tun und ist an der frischen Luft. Etwas später – wie gesagt – wollte ich gerne Physiker werden.

… und im Dienst?

UMLAUF: Haben Sie ein Motto, nach dem Sie leben?

Dockhorn: Nein.

UMLAUF: Wie würden Sie sich charakterisieren?

Dockhorn: Das ist sehr schwer. Vielleicht sollten das besser andere tun. Meine Freundin meint, ich sei hilfsbereit und zuverlässig. Sie ordnet mir auch schlechte Charaktereigenschaften zu, aber die verrate ich nicht.

UMLAUF: Welche Leidenschaften und Hobbies haben Sie?

Dockhorn: Für ausgeprägte Hobbies habe ich im Moment viel zu wenig Zeit. Ich spiele sehr gerne Schach oder gehe Joggen. Ich lese sehr geme. Eine Leidenschaft von mir ist schwarzer Tee und alles, was damit zu tun hat.

UMLAUF: Haben Sie besondere Angewohnheiten?

Dockhorn: Das wissen andere viel besser als ich. Schüler aus Rotenburg, wo ich bis April 2002 Referendar war, sagten mal zu meinem Bruder, dass ich immer sagen würde, ich hätte «daheim mal was vorbereitet». Nachdem mein Bruder mir das erzählt hatte, ist es mir selber aufgefallen. Ich glaube, ich habe mir den Spruch inzwischen abgewöhnt (obwohl ich natürlich immer noch «daheim mal was vorbereite»).

UMLAUF: Haben Sie Vorbilder und warum?

Dockhorn: Natürlich habe ich Vorbilder, vor allem in beruflicher Hinsicht. Aber es wäre diesen Personen sicher peinlich, an dieser Stelle (weltweit) genannt zu werden. Außerdem wären die meisten sehr überrascht. Also nenne ich sie nicht. Viele davon kennt ihr sowieso nicht.

UMLAUF: Was ist Ihr Lebensziel? Was sind Ihre Lebensträume (möglicherweise nach der Pensionierung)?

Dockhorn: Über die Zeit nach meiner Pension denke ich noch lange nicht nach. Im Moment ist ein privates Ziel für mich, in Kassel eine schöne und bezahlbare Eigentumswohnung oder ein kleines Haus zu finden. Beruflich wünsche ich mir, dass die Arbeit an der Goetheschule mir auch weiterhin so viel Spaß macht wie momentan. Ich glaube, das wird sie, da bin ich ausgesprochen optimistisch.

UMLAUF: Herr Dockhorn, vielen Dank für das Gespräch.