Kasseler Museumsnacht 2003

Von unseren Reakteuren Lazar Backovic und Stefan Homann (13.09.2003 22:38)

Am 6. September war es wieder einmal soweit, das Kunst – und Kulturereignis schlecht hin in der Region Nordhessens, die Kassler Museumsnacht, war in vollem Gange. 30 beteiligte Kultureinrichtungen haben für Abwechslung auf der vierten Kassler Museumsnacht gesorgt. Besucher, die sehr viel Stimmung machten, haben auch nicht gefehlt.

Ausgelassene Stimmung vor dem Schloss

Die vierte Kasseler Museumsnacht bot jedem Besucher wirklich viel. Da wäre zunächst der Bergpark und das Schloss Wilhelmshöhe, die als Geheimtipp unter allen Besuchern kursierten. Wenn man das Schloss betrat, sah man eine mit Menschen gefüllte Eingangshalle. Der Rundgang durch das Schloss war sehr interessant, man sah viele Gemälde, die noch aus älterer Zeit stammten. Besonders beeindruckt waren die Besucher von einer Serie von Bauideen für das Schloss. Jan von Nickelen hat sich damit in die Gedächtnisse der Besucher eingebrannt.

Kunst für einen Apfel und ein Ei

Im Schloss war man sehr vorsichtig, was die Lithographien anging: Man musste, falls man einen Rucksack bei sich trug, jenen abnehmen, weil dann, so eine Aufsichtsperson, „Eine bessere Kontrolle beim Gehen möglich“ wäre. Das von 1994 – 2000 geschlossene Museum hat bei der diesjährigen Museumsnacht, drei Jahre nach der Wiedereröffnung, endlich mal wieder so richtig geglänzt. Derweil liefen im Bergpark die Vorbereitungen für die „Night Glow“- Show des Radiosenders FFH. Etwas verspätet ging die Show gegen 21.20 Uhr los. Ein großes Feuerwerk, sowie eine Ballonshow, wollte FFH dem Publikum nicht vorenthalten. Die Party ging über mehrere Stunden.
Eigentlich ist das doch das perfekte Finale für eine so gelungene Museumsnacht, oder?

Manche Besucher ließen sich von der Party am Checkpoint Alpha (im alten Polizeipräsidium) überraschen, die gegen Mitternacht begann. Dort angekommen wurde man von Leuchtdioden empfangen, die ein grelles Licht an die Wände des ehemaligen Polizeipräsidiums warfen. Besucher kamen heraus und schüttelten den Kopf. „Lasst euch überraschen“, meinte eine Besucherin mit entgeistertem Blick. Beim Betreten des Grundstücks sah man dann Kunstwerke, die aus Müllresten und Ramsch gefertigt waren. Naja, für jeden ist der Kunstbegiff unterschiedlich. Es ist interessant, was man aus alten Fahrrädern und Aschenbechern alles machen kann. Mir persönlich stellt sich da die Frage: Wen interessiert so etwas und wer kauft so etwas?

FFH-Night Glow war das Ereignis schlecht hin auf der Partyliste

Aber trotz des Schockers Checkpoint Alpha war im Großen und Ganzen die Kasseler Museumsnacht 2003 eine erfolgreiche und interessante Nacht. Schirmherr Udo Corts wird sich über die breite Resonanz sehr gefreut haben.
Georg Lewandowski erwähnt im Vorwort des Programms einen ganz wichtigen Punkt: „Viele Sonderveranstaltungen, Vorträge, Führungen und Kinderaktionen laden Sie ein, die Vielfalt der Kassler Kultur zu entdecken.“ Und das ist wichtig, den Leuten, die selten Museen besuchen, die Kultur und Kunst trotzdem etwas näher zu bringen. Und dazu eignet sich die Museumsnacht ganz hervorragend.

Der Checkpoint Alpha enttäuschte unsere Redakteure etwas…

Fazit: Die Museumsnacht 2003 für den Preis von 5¤ (ermäßigt 3¤) war eine Spitzenveranstaltung, die im nächsten Jahr 2004 wieder ein heißer Tipp sein sollte