Kein Internet – Was dann?

von unserem Redakteur Paul Bröker (16.05.2010)

Die Angebote der sozialen Netzwerke und den E-Mail-Versand über das Internet nehmen die meisten als selbstverständlich wahr, doch viele vergessen, dass auch das Internet auf realen Begebenheiten aufbaut – riesigen Rechenzentren mit unzähligen Servern, die wie für Computer üblich auch Fehlermeldungen ausspucken könnten. Genau dies ist nun – wenn auch nicht so gravierend – eingetreten.

 

Kein Internet – für die meisten unvorstellbar

(successbeginstoday.org)

 

Viele Leute können sich ein Leben ohne Internet kaum mehr vorstellen. Soziale Netzwerke wie Facebook, SchülerVZ und Co. nehmen immer mehr Platz in unserem Leben ein, bieten sie doch die Möglichkeit, unabhängig vom realen Aufenthaltsort mit anderen in Kontakt zu treten – und das rund um die Uhr. Ebenso hat die E-Mail den Brief in seiner klassischen Form abgelöst und ist zur üblichen Korrespondenz in Unternehmen und Freundeskreisen geworden. Ein Zusammenbruch des Internets scheint unvorstellbar und für viele gar unmöglich.

Viele Internet-User erwischte es deshalb hart, als am Nachmittag des 12.05.2010 plötzlich sehr viele Adressen der Top-Level-Domain .de (Deutschland) aufgrund eines schwerwiegenden Problems für eine kurze Zeit nicht zu erreichen waren. Auch unsere Homepage war zeitweise von diesem Problem betroffen und wohl auch nicht wenige weitere der über 13 Millionen Internetadressen mit .de-Endung.

Der Fehler ging mit sehr großer Wahrscheinlichkeit von Servern des Domainnamen-Systems (DNS) aus (vergleichbar mit einem Telefonbuch für das Internet). So wurden z. B. im Falle unserer Homepage Anfragen nach www.umlauf.de nicht korrekt von den DNS-Servern beantwortet bzw. zu anderen Servern weitergeleitet und der Browser zeigte dem Benutzer schließlich an, dass die Seite nicht existiere.

 

Viel ärgerlicher als die zeitweise Störung des Internet-Surfens wiegt jedoch der Umstand, dass auch der E-Mail-Verkehr nur eingeschränkt funktionierte. Unzählige zu diesem Zeitpunkt versandte Nachrichten sind nicht angekommen und in den schlimmsten Fällen gar verloren bzw. verschwunden. Zur Sicherheit sollte daher bei wichtigen Mails noch einmal beim Adressaten telefonisch nachgefragt werden, ob dieser diese auch erhalten hat.

 

Glücklicherweise konnte das Problem schnell behoben werden und das Internetsurfen funktioniert somit auch wieder reibungslos, doch beim Mail-Verkehr gibt es nachwirkende Probleme. Verschwundene Abschlussarbeiten von hilflosen Studenten, die ihre Abgabefristen nicht eingehalten haben, sind nur ein erdenkliches Beispiel für die weitreichenden Konsequenzen, die der kurzzeitige Blackout nach sich gezogen hat.

Bedenkt man, dass das Problem nur für einen Zeitraum von gerade einmal (geschätzten) drei Stunden auftrat, sind die Ausmaße eines tagelangen Ausfalls kaum vorzustellen – zu selbstverständlich ist das Internet für uns geworden.