Meike hat zugeschlagen

Von unserem Redakteur Christian Heine (08.04.2005 23:35)

Sammeln für unsere Umwelt und auch noch mit Gewinn, das hatten wir vor genau eineinhalb Jahren angekündigt. Jeder Drucker, jeder Kopierer funktioniert nur mit Tintenpatronen oder Tonerkartuschen. Wenn diese nicht im Müll verschwinden, sondern gesammelt und zurückgegeben werden, erhält unsere Schule Sachspenden. Das war unsere stille Hoffnung.

Übergabe der beiden Digitalcameras und des Flipcharts.
Schulleiter Gries, Hausmeister Leeser und Christian Heine (v.l.)

Das Projekt „Sammeldrache“, dem wir November 2003 beigetreten waren, geht zurück auf das von der Bundesregierung 1996 verabschiedete Kreislaufwirtschaftsgesetz. Zielsetzung ist es, die Grundlagen für eine funktionierende Kreislaufwirtschaft zu schaffen und damit das Ende der „Wegwerfgesellschaft“ einzuleiten. Damit wollte man die seinerzeit drohenden Müllberge, bedingt durch die stetig steigenden Abfallmengen, vermeiden. Auch Ressourcen, die zur Produktion neuer Produkte benötigt werden, sollen geschont werden. Kurz gesagt hat das Gesetz zwei Hauptziele: die Vermeidung von Abfällen und die Schonung von Ressourcen und Rohstoffen.

Die Grünen Umwelt-Boxen

Die Grünen Umwelt-Boxen, die im Goethe-Gymnasium sowohl im Hauptgebäude als auch in der Zweigstelle Schützenstraße stehen, gehen speziell auf das Unternehmen der INTERSEROH-Gruppe zurück. INTERSEROH ist eines der größten Recycling-Unternehmen Deutschlands. Wie auch bei zahlreichen anderen Projekten verfolgt INTERSEROH mit der Grünen Umwelt-Box ein klares Ziel: die Umsetzung der vom Gesetzgeber geforderten Kreislaufwirtschaft. Da Kindergärten und Schulen in Deutschland in allen Städten und Gemeinden existieren, die Finanzsituation dort aber häufig angespannt ist, lag es nahe, diese Bildungszentren in das Kreislaufsystem einzubeziehen, d.h. die Umwelt vor unnötigem Abfall zu bewahren und gleichzeitig auch die eigene Schule zu unterstützen, speziell am Goethe-Gymnasium mit der Bildung des Fonds „Schüler helfen Schülern“.

Leere Laserdrucker-Kartuschen werden abhängig vom Typ mit bis zu 5 Euro gehandelt

Die Beteiligung im letzten Jahr war insgesamt gut, lässt sich aber hoffentlich noch übertreffen. Danken möchten wir an dieser Stelle insbesondere der HNA durch eine Extraspende an Druckerpatronen, für die regelmäßige Versorgung mit leeren Patronen aber der Firma „Gestochen Scharf“ am Bebelplatz und den Rechtsanwälten Brach & Nottelmann am Brüder-Grimm-Platz. An dieser Stelle ein kleiner Hinweis: In die Recycling-Box dürfen nur Kartuschen aus Druckern, Kopierern oder Faxgeräten sowie Handys eingeworfen werden. Die großen Tonerkartuschen sollten aber vor dem Einwurf in die Box am besten in Klarsichtfolien oder in ihrer Original-Folie (ohne Karton!) verpackt werden. Tintenroller, Farbreste oder sonstiger Müll haben in der Box nichts zu suchen. Leider geschieht dies ab und zu.

Der freundliche Sammeldrache heißt übrigens Meike

Jede Box wird über FAX-Auftrag von INTERSEROH umgehend abgeholt. Nach Sortierung und Auswertung wird der Schule das genaue Guthaben gutgeschrieben, eine laufende Einsicht über das Internet ist möglich. Und da waren wir doch freudig überrascht. Anfang des Jahres kamen an unserer Schule in Form von Sachspenden zwei Digitalcameras (6 Mill. Pixel) mit Fototasche (für die UMLAUF-Redaktion) und ein Flip-Chart (für die Schulleitung) im Wert von insgesamt über 1000 Euro an. Der Fond „Schüler helfen Schülern“ erhält 300,- Euro. Dafür bedanken wir uns sehr herzlich bei allen Patronensammlern. Damit wir dieses Ergebnis wiederholen können, bitten wir alle Schüler, insbesonders aber auch deren Eltern, noch eifriger an dieser Sammelaktion mitzumachen. Aus Patronenabfällen Schulgeräte zu erhalten hört sich fast an wie ein Märchen, aber wie ein modernes, sehr materialistisches.

Die Spende für den Solidaritätsfond „Schüler helfen Schüler“