Schland im Fußballfieber

von unserem Redakteur Philipp Dittmar (27.06.2010)

Die Fußball-Weltmeisterschaft in Südafrika fasziniert in diesen Tagen die Bevölkerung. Kaum ein Gespräch wird geführt, ohne auf den nächsten Gegner der deutschen Kicker zu sprechen zu kommen, und ein Jeder scheint sich durch kompetente Ratschläge als neuer Bundestrainer zu empfehlen.

 

 Die öffentliche Liveübertragung in Kassel fand sehr großen Anklang

 

Die Fußball-WM ist in vollem Gange und bestimmt wie schon vor vier Jahren den Alltag eines Jeden.

Allein bei der Fahrt mit der Straßenbahn bekommt man Dutzende Autos zu Gesicht, die über und über in Schwarz, Rot und Gold getaucht sind. Von Fensterfähnchen bis Spiegel-Stulpen: Der Fantasie sind keine Grenzen gesetzt. Und während deren Hersteller sich ihres großen Absatzes erfreuen, hat sich auch ein original südafrikanischer Export zum Must-Have auf der Fanmeile entwickelt: Die Vuvuzelas sind weder aus den Stadien, noch vor den großen Leinwänden wegzudenken. Und zumindest am Fernseher hat man sich nach der einen oder anderen Partie schon an das komische Bienen-Gebrumme aus den Lautsprechern gewöhnt und hält sie für keine Störung des Signals aus dem schwarzen Kontinent.

Beim „Rudelgucken“ bringen die Safari-Tröten auch einige Vorzüge mit. Bei einem eher mäßigen Spiel heben sie die Stimmung und lenken den interessierten Zuschauer von dem Grauen auf dem Rasen ab, sodass der einen anderen Grund hat, missmutig dreinzuschauen.

 

 

 Jannis Klute genoss die 

Stimmung sehr 


Auch die Stadt Kassel hat für das Eröffnungsspiel eine Möglichkeit zum Public Viewing geboten: Am 13.06.2010 pilgerten Hunderte in Trikots und Fahnen gehüllte Fans zum Königsplatz, um dort gemeinsam die Mannschaft zu unterstützen.

 

Außerdem wurden auf der Hessenkampfbahn später Leinwände aufgestellt und auch das Kneipenviertel um die Friedrich-Ebert-Straße, die auch dieses Mal wie prädestiniert für einen Auto-Korso sein wird, bot vielfältige Möglichkeiten, das Spiel zu sehen. Jannis Klute aus dem Jahrgang 9 freut sich über dieses Angebot: „Es ist absolut toll, dass es auch in Kassel diese Möglichkeiten gibt! Alleine zu schauen hat zwar auch seine Vorteile, doch die Stimmung auf dem Königsplatz war einfach unglaublich“. Diese Auffassung teilen viele Bürger und deshalb dürfen wir gespannt sein, ob dieses Event sich wiederholen wird.

 

 

 Das ca. 88.000 Zuschauer 

fassende Stadion „Soccer

City“ in Johannesburg

(google earth) 

 

Natürlich hat sich auch unsere Schule nicht lumpen lassen und das Freitag-Mittags-Spiel der deutschen Kicker in der Aula übertragen. Und weil da es unverhofft Hitzefrei gab, wurde die Möglichkeit von vielen Schülern und Lehrern wahrgenommen. Mit guter Stimmung trotz von Hr. Eichner stark verteidigten Vuvuzela-Verbots (auch hierfür ein großes Dankeschön), wurde das Spiel gegen Serbien verfolgt, und trotz der knappen Niederlage konnte man diesem Nachmittag doch Einiges abgewinnen.

 

Letztendlich bleibt nur zu hoffen, dass die Euphorie erhalten bleibt und die Mannschaft um Bundestrainer Jogi Löw trotz der Entfernung von rund 8.700 km noch weit tragen kann. Denn es wäre doch sehr schade, diese Stimmung in der Kasseler Innenstadt nicht bis zum Finale zu erleben. Das sollte Motivation genug für jeden sein, noch einmal tief Luft zu holen und kräftig in die Vuvuzela zu blasen!