Shell-Jugendstudie 2010

von unserem Redakteur Paul Bröker (02.10.2010)

Die Jugend blickt zuversichtlich in die Zukunft – die 16. Shell-Jugendstudie offenbart jedoch auch die wachsende Kluft zwischen Jugendlichen verschiedener Schichten.

 

 

Die privilegierten Jugendlichen äußern sich optimistischer über ihr Leben

Die Shell-Jugendstudie zeichnet das Bild einer pragmatischen Jugend. Die 12- bis 25-Jährigen haben gelernt, mit dem gesellschaftlichen Druck umzugehen und haben klare Vorstellungen von ihrer Karriere. 59 Prozent der über 2500 befragten Jugendlichen sehen demnach ihre Zukunft optimistisch, 9 Prozent mehr als noch 2006, dem Jahr, in dem die letzte Studie erschien. Sieben Prozent gaben an, sie würden ihre Zukunft schlecht sehen, 33 Prozent waren unentschlossen.

Ein weiteres Ergebnis der Studie ist jedoch auch die immer tiefer werdende Kluft zwischen den sozialen Schichten. Gerade einmal ein Drittel der sozial Schwächeren sieht demnach für sich eine optimistische Zukunft, weniger noch als in 2006, und nur 40 Prozent unter ihnen sind mit ihrem jetzigen Leben zufrieden. Bei Jugendlichen höherer Schichten hingegen ist dieser Wert fast doppelt so hoch. Momentan sieht es so aus, als würde sich daran auch nichts positiv ändern.

 

Florian Etzold aus der E-Phase überraschen die Ergebnisse der Studie wenig. „Die Reichen haben einfach mehr Geld für Bildung und Lernmittel“, meint er. Doch an unserer Schule gibt es auch einige, die die Studie nicht für derart aussagekräftig halten. So meint z. B. Heinrich Kraus, ebenfalls aus der E-Phase, dass er nicht gleich optimistischer wäre, wenn er aus einer höheren sozialen Schicht käme.

In Zusammenhang mit der sozialen Identität fallen auch das soziale Engagement und das Interesse an Politik auf. Letzteres stieg zwar leicht im Vergleich zu 2006, doch ausschließlich aufgrund des gestiegenen Interesses privilegierter Jugendlicher. Ebenso verhält es sich mit sozialer Aktivität, wie z. B. der Teilnahme an gesellschaftlichen Debatten, diese finden scheinbar nicht mehr mit den unteren sozialen Schichten statt.