Sie waren einfach zu egoistisch!

Von Basar Arslan und Viola Teubert (03.03.2002 18:24)

Woah, ist es heute wieder heiß! Wäre schön, wenn ich mich mit meiner Freundin treffen könnte. Mal sehen, ob sie Zeit hat. Ich setzte mich schnell an mein
Bildschirm – Phone, gebe Meikes Nummer ein und schon wird sie auf meinem Display sichtbar.

„Hey Meike, schön dich zu sehen. Sag‘ mal, hast du heute Lust, mit mir in der Surf-Anlage in der Innenstadt zu bummeln?“
„Hey ja, klasse Idee! Um drei bin ich mit meinem Boot bei dir. Bis dann!“
„Ja, bis dann, tschüss! „

Die Erde brennt, Quelle: STERN

Und schwupps verschwindet sie wieder von meinem Bildschirm. Eigentlich ist es mit den Booten ziemlich unpraktisch. Es wäre ja viel besser, wenn wir wie die Leute früher zu Fuß zu unseren Freunden gehen könnten. Aber heutzutage ist das ja leider nicht mehr möglich, da sich die ganze bewohnte Welt über Wasser befindet.
Anfangs waren es nur regionale Überschwemmungen und die Menschen kämpften noch mit Dämmen gegen die Fluten an. Doch irgendwann wurde es einfach zu viel und anstatt gegen die Fluten anzukämpfen, richteten sie ihren Lebensraum darauf ein. Meine Freundin Beata hatte mal gehört, dass die Häuser vor langer Zeit auf der ebenen Erde standen. So etwas ist heute nicht mehr denkbar. Unsere Häuser stehen auf Pfosten ungefähr 25 Meter über dem festen Erdboden. Deshalb müssen wir öffentliche Verkehrsmittel wie Boote und Gondeln benutzen, wenn wir beispielsweise zur Schule wollen. Oftmals gehen unsere Boote, welche aus dünnem Kunststoff gemacht sind, durch kleine Randalierer, die es ganz lustig finden, die Boote zu beschädigen, auf Grund. Wir sind dann diejenigen, die nasse Füße bekommen und die Konsequenzen tragen müssen. Doch das schlimmste ist, wenn starke Stürme – oft sogar Wasserhosen – aufkommen und unsere Boote umgeweht werden. Daher wird in der Schule großen Wert darauf gelegt, dass Kinder von klein auf gut schwimmen können. In der Schule haben wir auch gelemt, wie das Leben früher war und wodurch der Wandel hervorgerufen wurde.

Die Erde bebt und brennt, Quelle: STERN

Durch den Treibhauseffekt stieg die Temperatur mehr und mehr. Dadurch wurde das ganze Weltklima erhitzt und die polaren Eiskappen schmolzen, sodass die Weltmeere anstiegen und es zu weltweiten Überflutungen kam. Hauptsächlich war es das Eis der Antarktis und Grönlands, welches infolge der globalen Erderwärmung sich in Wasser verwandelte. Doch die Ursachen des Treibhauseffektes liegen noch viel tiefer. In der Erdatmosphäre befinden sich Kohlendioxidmoleküle. Diese behindem die Rückstrahlung der Sonnenenergie von der Erde in den Weltraurn. Dieser natürliche Treibhauseffekt ist die Voraussetzung für das Leben auf der Erde. Ohne die auf der Erde zurückgehaltene Wärme läge die Temperatur bei ca. – 31Grad C.

Die Erde ertrinkt, Quelle: STERN

Doch neben dem natürlichen Treibhauseffekt verursachten die damals lebenden Menschen einen zusätzlichen Treibhauseffekt. Etwa im Jahre 1800, wo die industrielle Entwicklung durch den massiven Einsatz von Kohle und später Öl eingeleitet wurde, wurden die Bedingungen für den Super – Gau gelegt. Denn durch die Verbrennung dieser Stoffe wird Energie freigesetzt und massiv Kohlenstoff zu Kohlenstoffdioxid umgewandelt. Dies führte zu einer zusätzlichen Erwärmung der Erdatmosphäre. Da nun die Anzahl der Kohlenstoffdioxidmoleküle beständig gestiegen war, wurde die Rückstrahlung der eingestrahlten Sonnenenergie noch stärker vermindert.

Die Erde friert, Quelle: STERN

Demnach erfolgte eine Erhöhung der Durchschnittstemperatur. Obwohl die damals lebenden Menschen genau wussten, was die Auswirkungen des zusätzlichen Treibhauseffektes für die nachfolgenden Generationen bedeuten würde, handelten sie nicht, da sie einfach zu egoistisch waren.
„Klingelingeling!“
Oh, es klingelt an der Haustür! Was, es ist schon 15 Uhr? Das ist bestimmt die Meike! Schnell schlüpfe ich in meine wasserdichte Kleidung und schnappe mir mein Surfboard.