Trotz BSE, ich esse weiterhin meinen Hamburger!

(09.02.2001 19:55)

Jeden Tag gibt es eine neue Schreckensmeldung in den Medien über die Bovine Spongiforme Enzephalopathie (kurz: BSE). Dachte man vor kurzem noch, dass es diese Krankheit nur in dem Vereinigten Königreich gäbe, so wurde man am 24. November 2000 eines Besseren belehrt. An diesem Tag wurde zum ersten mal ein erkranktes Rind in Deutschland offiziell entdeckt. Sogleich begann eine riesige Panikmache in der bis dahin unbefleckten deutschen Rinderwelt.

Massentierhaltung wird keine Zukunft haben.

Seither gab es keinen Tag an dem nicht in den Medien über BSE berichtet wurde. BSE wurde zum Thema, sei es bei Stammtisch und Treppenhausgesprächen oder in Fachzeitschriften, dass in viele Bereiche übergriff, die nichts mit dem Verzehr von Fleisch oder der Landwirtschaft zu tun hatten. Der deutsche Fleischverzehrer wurde von einer riesengroßen Welle der Angst und Panikmache überrollt. Aus Ladenregalen wurden Proben entnommen und getestet, natürlich wurden in 3 von 5 Würsten Rindfleischanteile gefunden.

Andererseits wurde man mit Informationen über die finanziellen Einbußen der Bauern, deren Höfe betroffen sein können, zugeschüttet. Die Fleischerorganisation Kassels bringt Briefe an die Kunden in den Umlauf, in denen sie erklären, dass man heutzutage weniger für „ein ordentliches Stück vom Rind“ bezahlen muss, als für eine Packung Hundefutter. Aber das einzige, was sie mit diesen Briefen erreichen, ist eine erneute Verunsicherung der Verbraucher. Trotz aller Berichte von Seiten der Presse und aller Briefe von Seiten der Agrarwirtschaft bleibt die wichtigste Frage offen:

Können wir auch weiterhin Rindfleisch essen?

Bisher wurde in keinem Land eine direkte Übertragung von BSE auf den Menschen bewiesen. Der Konsum von Rindfleisch ist in Deutschland, trotz der BSE-Fälle so sicher wie in vielen nicht BSE-befallenen Länder. Mit Hilfe der neuen Etikettierung, kann verfolgt werden, wo das Rind geboren, wo es geschlachtet und gemästet wurde. Die Sache des Rindfleischverzehrs ist also eine Sache – wie auch schon vorher- des Vertrauens.

Wie soll nur ein Deutscher ohne Wurst weiterleben können?

Es liegt an jedem selbst, ob er das Fleisch in seinem Stammrestaurant, weiterhin bestellt oder dafür lieber auf Schwein oder Geflügel umsteigt. BSE ist dazu einfach noch zu unerforscht, um ein deutliches Ergebnis zu nennen. Heutzutage kann man überall, wo Rindfleisch verkauft wird, auch nachfragen, wo es her kommt. Bei McDonalds kann man sich Lieferlisten zeigen lassen. Dies ist immer noch die einzige Sicherheit die man haben kann.

Wie groß sind die Einbußen der Bauern?

Sicher ist, dass die Bauern durch die BSE-Krise, einige Einbußen erleiden müssen. Die Meisten müssen ihre Futtermittel umstellen, weil sie vorher die Rinder mit Tiermehl gefüttert hatten, denn das war schließlich der Grund des BSE-Ausbruchs. Das Problem der BSE-Krise ist, dass sie mehr auf Vermutungen beruht. Da ist es kein Wunder, dass die Verbraucher verunsichert sind. Auch die Regierung scheint zunächst hilflos zu sein. Damit sie den Rindfleischpreis anheben und damit auch die Agrarwirtschaft wieder ankurbeln kann, will sie 400.000 Rinder töten. Diese Rinder sind keineswegs krank oder von BSE befallen.

Sie werden grundlos hingerichtet, damit man den Bauern und der bundesrepublikanischen Bevölkerung zeigen kann, dass eine Lösung für ein Problem (unter dem Deckmantel des stabilen Rindfleischpreises) gefunden wurde, was in letzter Zeit ja nicht unbedingt die Stärke der Rot-Grünen Regierung zeigte. Eines soll sicherlich erreicht werden: Deutschland soll wieder frei und sauberes Agrarland werden.