Wie entsteht Mineralwasser?

Von unserem Mitarbeiter Marcel Nawroth (23.07.2003 16:31)

Diese Frage haben sich viele von uns vor der Exkursion gefragt. Und ich muss sagen, dass sie eindrucksvoll beantwortet wurde. Die Johanniter-Quelle in Westuffeln war diesmal Ziel für den WPU-Kurs Chemie der Klasse 9 von Herrn Waldrich. Die Erwartungen waren hoch und die Teilnehmer wurden nicht enttäuscht.

Rülps, ich mag nicht mehr!

19 Schülerinnen und Schüler machten sich an einem Freitag auf, um nach einer 40-minütigen Busfahrt mit der Linie 46 nach Westuffeln und einem 10-minütigen Fußmarsch an den Johanniter-Quell-Werken anzukommen. Dort wurden wir in einem Besucherzimmer von einer Mitarbeiterin begrüßt, die nach einer kurzen Einführung in die Welt der Mineralwassergewinnung uns in die Produktionshalle des Werkes führte. Nicht nur die Marke Johanniter wird hier hergestellt, sondern auch andere Mineralwässer wie Tofi, Wilhelmstaler und Caldener.

Die Flaschensortieranlage

Die ausgiebige Führung begann bei der Leergutannahme, bei der das angelieferte Leergut aus den Kisten gehoben und dann nach Farbe sortiert wird. Natürlich geschieht dies alles maschinell. Eine Maschine erkennt eine grüne Flasche mit Hilfe eines bestimmten Lichtstrahls und befördert die erkannte Flasche mit einem kurzen, aber kräftigen Luftstoßes auf ein anderes Förderband. Für die Produktion werden nur weiße Flaschen benötigt, denen der Deckel und die Etiketten abgenommen werden, damit man sie mit neuen Beschriftungen kennzeichnen kann. Nach einer gründlichen Reinigung kommen die Flaschen zu der Abfüllanlage. Dort werden sie mit dem Mineralwasser gefüllt, das gerade aktuell ist. In unserem Fall war es „Caldener Spritzig“. Frisch gefüllt und verschlossen werden die Flaschen mit den Etiketten beklebt. Dies erledigen gleichzeitig drei Maschinen, die mit einer dem menschlichen Auge nicht zu erkennenden Geschwindigkeit die Etiketten an die Flasche kleben.

Ohne Erklärung geht nicht!

Die fertigen Flaschen wandern dann aus der eigentlichen Produktionshalle heraus in einen Nebenraum, wo sie in Kisten gehoben und auf große Paletten gestapelt werden, die nur noch ein Gabelstapler tragen kann. In dem enorm großen Lager stapeln sich die Kästen bis unter die Decke.

Die Führung endete in der Abteilung Analytische Chemie, in der die Qualität der Produkte ständig überprüft wird. Mineralwasser darf im Mineraliengehalt nicht verändert werden. Bei einer enteisenden Prozedur darf aber dem Mineralwasser das Eisen entzogen werden, denn mit Eisen wäre das Wasser ungenießbar. Kohlensäuregas hingegen ist wegen des Geschmacks im Wasser. Natürliches Mineralwasser besitzt zwar schon Kohlensäure, das geht jedoch bei der Produktion verloren. Daher wird Kohlensäure hinterher wieder hinzugegeben.

Die Abfüllanlage

Nach dieser Führung gab es noch eine Kostprobe der Produkte, die alle Schüler reichhaltig nutzten. Daraufhin traten wir wieder den Heimweg an und kamen mit der Linie 46 pünktlich nach der sechsten Stunde in Kassel an.