Wir wollten leben!

Aus unserem UMLAUF-Archiv (24.03.2003 20:33)

Gegen den amerikanischen Nachrüstungsbeschluss und die daraus folgende Stationierung von Pershing-II-Raketen und Cruise Missiles auf deutschem Boden richtete sich vor genau 20 Jahren, nämlich Oktober 1983, eine sich über ganz Deutschland ausbreitende Friedensbewegung.

Das Friedensgemälde „Guernica“ von Picasso hatte der Kunstkurs Schön erstellt

Mit Projekttagen, Diskussionen, Kulturveranstaltungen, Mahnwachen und Demonstrationen folgten in Kassel vor allem Schüler und Lehrer dem Aufruf zum „Widerstand der Schulen, Hochschulen und Volkshochschulen“ im Rahmen einer Aktionswoche für den Frieden.

An der Mahnwache für den Frieden nahmen an der Goetheschule auch Lehrer teil

Der damalige Sprecher des Stadtschülerrates, Frank Siebert, hob die zahlreichen Aktivitäten hervor und kritisierte gleichzeitig, dass einige Schulleitungen die Aktivitäten stark behindert hätten.

Den Wahnsinn des Wettrüstens verdeutlichten z.B. die Schweitzer-Schüler durch eine Veranstaltung „Krieg ist ein gutes Geschäft – Mütter investiert eure Kinder“; eine Ausstellung zeigte den Zusammenhang zwischen Rüstungsindustrie und der Armut in der Dritten Welt; mit einer Mahnwache vor dem Schulgebäude des Wilhelmsgymnasiums demonstratierten nahezu 100 Schüler schweigend für Abrüstung in Ost und West. Fast alle Schulen nahmen mit ähnlichen Aktionen teil.

An der Goetheschule mündeten die lange im Rahmen einer Friedenswoche vorbereiteten Proteste am Donnerstag, den 20. Oktober 1983, in einen Aktionstag, der sich durch ein hohes Maß an Kreativität auszeichnete.