Zukunftsfähig mit Papier

Aus unserer UO-Redaktion (22.04.2005 20:03)

Der Papierverbrauch in Deutschland steigt rasant: Seit 1950 hat er sich versiebenfacht. Heute sind wir Deutschen die weltweit drittgrößten Papierverschwender. Gleichzeitig sinkt in Schulen, Büros und Haushalten der Anteil des umweltfreundlichen Recyclingpapiers. Mit verheerenden Konsequenzen: noch immer werden für die Papierherstellung einzigartige Urwälder zerstört oder nach und nach in monotone Holzplantagen verwandelt.

„Wir brauchen eine Papierwende!“ ist deshalb das Fazit einer neuen Wanderausstellung. Unter dem Motto „Zukunftsfähig mit Papier“ wird das Thema Papierverschwendung beeindruckend in Szene gesetzt und auf die Folgen des oft gedankenlosen Papierverbrauchs aufmerksam gemacht. Wichtigstes Ziel der Ausstellung ist es, längst überholten Vorurteilen gegen Recycling-Papier zu Leibe zu rücken und die (Wieder)Umstellung auf die umweltfreundliche Alternative anzukurbeln.

Das papierlose Büro ist so entfernt wie die Strecke bis zum Mond

Schon das Ausstellungsdesign ist außergewöhnlich: Die Informationen finden sich auf einer schier endlosen Papierbahn, die durch senkrecht stehende Druckerpressen zu laufen scheint. Sandsäcke versuchen, die Werbeflut einzudämmen, beim Gewichtheben kann der eigene Verbrauch an Journalpapieren gestemmt werden, ein Klassensatz Schulhefte muss mit der für die Herstellung benötigten Holzmenge aufgewogen werden, beim Blick in eine Papp-Plantage können Tiere und Pflanzen entdeckt werden, deren Lebensraum durch endlose Stangenwälder ersetzt wurden, die den Rohstoff für gigantische Papierfabriken liefern. An Mikroskopen erfährt man als Papierdetektiv, woran man Papierfasern unterscheiden kann, und an ungewöhnlichen Stellen – in einem überdimensionalen Klo oder einem Siegeldschungel – finden sich Tipps, wie jeder Einzelne dazu beitragen kann, den Umgang mit Papier zukunftsfähiger zu gestalten.

Monokulturen sind problematische Kulturen

Die Ausstellung ist bereits in mehreren deutschen Städten, u.a. Köln, Münster, Hannover, Göttingen mit großer Resonanz präsentiert worden.

Die Ausstellung kann man vom 2. Mai bis 6. Juni 2005 in der Kasseler Sparkasse, Wolfsschlucht besichtigen,
Öffnungszeiten: Mo./Mi., und Fr. 8-16 Uhr, Di/Do. 9-18 Uhr

Bei der Planung von zusätzlichen Aktivitäten wie Papierschöpfen, dem „Klassenzimmer Papier“, Runden Tischen mit Großverbrauchern, Vorträgen und anderem berät die ARA-Geschäftsstelle und die Partner der Initiative 2000plus „Schulmaterialien aus Recyclingpapier“