Alle Jahre wieder

Alle Jahre wieder: Weihnachten. Aber was verbinden wir eigentlich mit diesem Fest? Familie? Geschenke? Jesu Geburt? Eine besinnliche Zeit? Die Frage kann nur schwer beantwortet werden, aber es steht fest, dass Weihnachten für viele schon lange nicht mehr ein Fest im christlichen Sinne ist. Zwar verbringen viele Menschen, wie früher auch, das Weihnachtsfest zusammen, aber trotzdem ist das Zusammensein oft eher Nebensache und die Geschenke stehen im Vordergrund. Hierbei spielt die Industrie eine wichtige Rolle, denn sie steuert die vermeintlichen Bedürfnisse der Menschen.

Weihnachtsbeleuchtung
Die Beleuchtung in der Kasseler Innenstadt

Schon seit Ende Oktober schmücken Weihnachtsgebäck und Co. die Regale der Lebensmittelläden und Kaufhäuser. Schon Weihnachten? Nein, aber warum nicht schon mal eine Packung Lebkuchen kaufen? Spätestens, wenn dann pünktlich zur vorweihnachtlichen Zeit die Hersteller neue Geräte auf den Markt bringen, weiß jeder: Es weihnachtet. Meistens sind das potenzielle Geschenke wie Smartphones, und erst vor Kurzem fand die Veröffentlichung der Next-Gen-Konsolen statt. Natürlich stehen die ganz weit oben auf den Wunschzetteln vieler meist jüngerer Menschen.

Weihnachtsbaum City-Point
Und was landet dieses Jahr unterm Baum?
Hierzu passend, gibt es selbstverständlich auch neue Spiele, denn was ist eine Konsole ohne Zubehör? Wenn man schon dabei ist, jemanden mit einer Konsole zu beschenken, dann kann man doch auch gleich ein Spiel dazu kaufen! Ob das Shooter oder Sportspiele sind: Der Beschenkte wird sich höchstwahrscheinlich freuen.

Doch auch für Liebhaber von Musik gibt es (eigentlich jedes Jahr) einen Grund, etwas auf dem Wunschzettel zu notieren: Diese Jahr hat der amerikanische Rapper Eminem gerade sein insgesamt achtes Solo-Album veröffentlicht, welches in den USA sowie auch in Deutschland und sieben weiteren Ländern auf Platz 1 sowie in vier weiteren Ländern auf Platz 2 landete. Und ein Klassiker sind natürlich die verschiedensten Best-of-Alben, die die Künstler vorausschauend auf Weihnachten herausbringen.

Weshalb all diese Produkte genau in diesen Monaten veröffentlicht werden, und das Jahr um Jahr, scheint allen klar zu sein: Nur im Weihnachtsgeschäft lässt sich ein solch großer Umsatz machen. Auch die medienwirksame Vermarktung lässt die Unternehmen wieder auf einen möglichst hohen Gewinn hoffen. Und mal ganz ehrlich: Wer ist wirklich noch nie auf Werbung angesprungen und hat, vielleicht auch aus Verzweiflung, ein Best-of-Album gekauft, das vorher schon überall und ständig in der Werbung aufgetaucht ist?

Wir haben die Goethe-SchülerInnen zu ihrer Weihnachtsstimmung befragt: Ist Weihnachten viel Tamtam und nichts mehr als ein Fest des Konsums? Oder gibt es doch noch die Feier im christlichen Sinne? Lukas Buchenau aus der Q1 sagt hierzu: „Wenn ich an Weihnachten denke, dann an die Dekoration in Form von Lampen und Schmuck.“ Jakob Traxel (E-Phase) ist da schon eher auf die Gaben unterm Baum konzentriert: „Ich denke dabei sofort an die Geschenke. Darauf freue ich mich besonders.“ Anders geht es Philipp Dittmar aus der Q3: „Ich finde das alles ziemlich übertrieben. Also krass ausgedrückt: Beim Gedanken an Weihnachten bekomme ich einen zu viel!“ Für Sina Schäfer (E-Phase) steht letztendlich die Stimmung im Vordergrund: „In dieser Zeit hat alles einen bestimmten Flair, der mir gefällt.“

Ob es nun der Verzweiflungskauf am Heiligabend, das Zusammensein mit der Familie, ein christlich geprägtes Fest oder einfach nur eine besinnliche Zeit ist: Wir wünschen allen unseren Lesern schöne und entspannte Feiertage und auch das ein oder andere nette Geschenk!