Lasse reden!

Das Lied „Lasse reden“ gehört sicher auch zu den Publikumslieblingen. In vielerlei Hinsicht lässt sich der Text auch auf Bettina Wulff, die Ehefrau unseres Ex-Bundespräsidenten, übertragen. Man könnte meinen, dass Frontsänger Farin Urlaub und die Ex-First Lady damals gemeinsam an diesem Lied gearbeitet haben, da sich gewisse Passagen Ihres Lebenslaufes im Song der Ärzte wiederfinden lassen. Hierfür lohnt es sich, den Text etwas genauer unter die Lupe zu nehmen!

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Falls eine Lupe nicht genau genug ist, nimmt man einfach ein Mikroskop.


„Hast du etwas getan, was sonst keiner tut?“
Ein Skandal. Die Ex-First-Lady Bettina Wulff hat mindestens ein Tatoo. Das Bekanntwerden ihres Tatoos ist für Mai 2010 datiert, als sie ihren Mann zu einem Staatsbesuch in Mexiko begleitete. Aufgrund des heißen Wetters kleidete sich Frau Wulff in ein lockeres und ärmelloses Kleid, welches ihr Tatoo am rechten Oberarm nun nicht mehr versteckte. Zwar geht ein Tatoo unter die Haut, jedoch verändert dies einen Menschen nicht. Was ist also dagegen einzuwenden, wenn sich Bettina wie ein Mensch der modernen Gesellschaft verhält und somit die  Distanz zwischen  Bürgern und der Politik verringert?

 

„Der Kollege eines Schwagers hat dich neulich gesehen“
Unbestritten ist, dass Bettina Wulff eine attraktive Frau ist. Sie hat also jedes Recht, ihre Figur mit Hilfe von kurzen Kleidern und hohen Schuhen zu unterstreichen. Des Weiteren studierte sie in Hannover Medienmanagement und hatte berufsbedingt viel Kontakt zu Menschen. All diese Faktoren müssen jedoch nicht zwangläufig darauf schließen lassen, dass sie gleich bei einem Escort-Service arbeitet, wie es in den Medien teilweise publiziert wird. Wenn sie tatsächlich einmal mit einem fremden Mann gesehen wurde, hätte dieser doch auch – rein theoretisch – ein Freund sein können oder ein Kunde, der von ihr einen professionellen Rat wollte.

 

„Hast du im Garten ein paar Leichen verscharrt?“

 

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Wo könnte hier eine Leiche versteckt sein?
Sind wir mal ehrlich, wer hat nicht die ein oder andere Leiche im Garten, und wenn es nur der Wellensittich der Familie ist! In Bettina und Christian Wulffs Fall ist die Leiche, zugegeben, „etwas mehr wert“ und steht vor den Toren Hannovers. Und die Finanzierung scheint in die Schublade „Vorteilsnahme“ zu fallen.Bei aller Sympathie für Frau Wulff: Sie hätte hier ihre Vorbildfunktion und weniger die durch das Amt ihres Mannes entstandenen Vorteile im Blick haben sollen. Darüber hinaus hätte sie aber auch ihrem Mann eine gute Ratgeberin sein und ihn auf die Meinungs- und Pressefreiheit hinweisen können, die aus gutem Grund in Deutschland im Grundgesetz verankert sind. Leider schien Christian Wulff dies zu vergessen, als er beim Chefredakteur der „BILD-Zeitung“ auf den Anrufbeantworter sprach. Geht man von einer intakten Beziehung aus, so lässt sich vermuten, dass er seinem Ärger bei seiner Frau Luft machte und sie über sein weiteres Vorgehen informierte. Hier hätte Frau Wulff eingreifen und ihrem Mann Nachhilfe in Sachen Grundgesetz geben können. Warum sie das nicht getan hat, oder ob sie schlichtweg mit ihren Argumenten an einem sturen Ehemann gescheitert ist, werden wir vermutlich nie erfahren. Motto: „Lasse reden“?!

Überdenkt man jedoch Christian Wulffs Verfehlungen hinsichtlich Vorteilsnahme und Vorteilsgewährung, so wird klar, dass auch Bettina Wulff Profit aus den Taten ihres Ehemannes zog. Es ist davon auszugehen, dass sie bei vielen Reisen, beispielsweise auf die Insel Sylt, ihren Mann begleitete und somit auch kostenlose Urlaube genoss. Wäre Bettina Wulff in solchen Fällen ihrer Vorbildfunktion nachgekommen, hätte sie ihren Mann wahrscheinlich von diversen Handlungen abgehalten. Vielleicht wäre sie so noch länger die First-Lady geblieben – ein Zustand, den sie bis zuletzt nicht aufgeben wollte. Aufgrund der aktuellen Entwicklungen hat die Vielzahl der Verdachtsfälle zum Immunitätsverlust des Bundespräsidenten geführt, und schlussendlich zum Rücktritt Christian Wulffs.
Letztendlich bleibt abzuwarten, wie und wann die Wulffs aus dem Gerede verschwinden werden. Daher unser Rat: Ausblenden, wenn es unter die Gürtellinie geht, aber ernstnehmen, wenn es um Anstand und Moral geht!