Spinne am Morgen bringt Kummer und Sorgen

Die Hausaufgaben wurden aufgegeben und die Stunde ist offiziell um. Als nächstes steht Chemie-, Physik oder Biologieunterricht an. Dafür müssen die Goethe-SchülerInnen ins Untergeschoss. Wenn sie dort angelangt sind, hört man häufig: „Ahhh! Da sind ja voll die großen Spinnen an der Decke!“ Diesen Ausruf hatten bestimmt schon viele von uns, auch an anderen Orten, auf den Lippen. Die einen empfinden sie als eklig, die anderen stören sich nicht an ihnen. Spinnen sind auf jeden Fall oft ein Gesprächsanlass: Was machen sie an der Decke? Sollen sie beseitigt werden? Warum gelten Spinnen als Delikatesse in Kambodscha? Sind Spinnen überhaupt zu etwas gut?

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Szenen aus dem Untergeschoss

Spinnen sorgen schon immer mal wieder bei manchem für Gänsehaut. Handelt es sich jedoch nicht mehr nur um Unwohlsein, sondern bekommen Menschen schon vom bloßen Denken an sie Schweißausbrüchen, dann spricht man von einer Spinnenphobie. Es handelt sich hierbei um eine Krankheit, die ebenfalls Arachnophobie (griech.) genannt wird. Dabei geraten Betroffene in panische Angstzustände. Es ist der Ekel, der sie packt und ihnen den Puls erhöht. Behandeln lässt sich diese Krankheit zum Beispiel durch Verhaltenstherapien.
In der Schule, vor allem im Untergeschoss, hängen immer wieder einmal Spinnen an den Decken, die sich nicht „an fünf Fingern“ abzählen lassen. „Ich finde die Spinnen ekelhaft. Wenn ich da langlaufe, muss ich immer hochgucken. Sie können einem schließlich auf den Kopf fallen“, sagt Franziska Rüttger aus der Q2 entsetzt. Nicht nur den Schülern sind diese aufgefallen, auch die Hausmeister und die Putzkräfte haben die kleinen Krabbeltierchen entdeckt bzw. sichten diese in regelmäßigen Abständen wieder. Unser Hausmeister Holger Jähnert erzählt: „Das Problem gibt es schon länger, aber bis jetzt hat sich niemand beschwert.“ Warum sollte man sich auch beschweren? Eigentlich sind Spinnen ganz harmlos und eher von Nutzen, da sie für gewöhnlich das Gebäude von Mücken und Fliegen freihalten. Wenn da bloß nicht dieser Ekel wäre!

Snack
Snack: in Deutschland Kekse, in Kambodscha Spinnen
Das können die Spinnenfreunde unter uns überhaupt nicht nachvollziehen. Es soll sogar Menschen geben, die sich Spinnen als Haustiere anschaffen! Zwar ist dies in Deutschland noch eher ungewöhnlich, da die meisten  entweder Hunde oder Katzen besitzen, doch es gibt tatsächlich auch Spinnen mit Haustier-Status. Vor der Anschaffung sollte man aber genau nachdenken: Vogelspinnen können bis zu 30 Jahre alt werden. Hat man Zeit und Lust dafür? Und kuscheln und spielen kann man mit ihnen auch nicht. 
Zurück in die Schule: „Im Keller ist es immer so, dass es Spinnen gibt“, berichtet unsere Putzkraft Frau Fuchs. Holger Jähner vermutet, dass Spinnen ein Zeichen für die Trockenheit im Untergeschoss sind. Werden die Spinnen aber überhaupt beseitigt? Der Hausmeister teilt mit: „Ich sage den Putzkräften, dass sie die Spinnen beseitigen sollen.“ Dagegen erklärt Frau Fuchs: „Wir beseitigen die Spinnen auch, aber die kommen immer wieder. Letztendlich sind es aber doch auch nur Tierchen, die ebenfalls leben wollen.“
Lebendig oder doch frittiert? So ungewöhnlich es für uns auch klingt, aber in Kambodscha gelten vor allem Vogelspinnen als Delikatesse. Sie werden in der „Spinnenstadt“ Skun als Insektensnack für zwischendurch auf der Straße verkauft. Zuvor werden sie mit Zucker, Salz, Chili und Knoblauch gegrillt. Fertig ist der Snack! 
Die Meinung über die Krabbeltierchen ist und bleibt wohl zweigeteilt. Wie steht ihr zu den mehrbeinigen und unvermeidbaren Wegbegleitern? Bereiten sie euch Sorgen, wie es eine bekannte Redewendung behauptet? Stimmt hierzu in unserem aktuellen Voting ab!