Am Dienstag, den 18.März 2014, war es mal wieder soweit: Die Tarifverträge im Öffentlichen Dienst sind ausgelaufen und somit galt auch die Friedenspflicht nicht mehr. Einher damit gingen einmal mehr die Warnstreiks. Für viele Schüler boten die Streiks einen Anlass zu körperlicher Betätigung: Die Linien 1 bis 30, von der Kassler Verkehrsgesellschaft betrieben, fielen aus. So mussten sich die Schüler günstigstenfalls von ihren Eltern zur Schule chauffieren lassen. Wer Pech hatte, kam mit dem Fahrrad oder zu Fuß.
„Ich wurde morgens von meinem Vater zur Schule gebracht, da es auf dem Weg zu seiner Arbeit lag. Nach der Schule musste mich meine Mutter mit dem Auto an der Schule abholen, weil ich keine andere Möglichkeit hatte, nach Hause zu kommen“, berichtet Jan Lukas Beckmann aus der Q-Phase. Gerade für die Abiturienten stellte dieser Streik ein Hindernis dar, da auch an diesem Tag wieder Abiturprüfungen geschrieben wurden. „Ich wusste erst einen Tag zuvor, dass am Dienstag gestreikt wurde. Zum Glück konnten mich meine Eltern fahren“, beschreibt Lukas die Planung der Anreise zum Abitur. Eike Phlak aus der E-Phase erzählt: „Der Streik ist mir egal. Ich fahre sowieso mit dem Fahrrad. Trotzdem finde ich, dass die Angestellten im Öffentlichen Dienst gerecht entlohnt werden sollten!“ Doch für was wird eigentlich gestreikt und warum gerade jetzt?
Die Forderungen der Arbeitnehmer im Öffentlichen Dienst sind einmalige 100 Euro und 3,5% mehr Lohn. Außerdem fordern sie zusätzliche 70 Euro für die Beschäftigten im Nahverkehr. Bei einer erfolgreichen Tarifverhandlung wird der neue Vertrag auf maximal zwei Jahre Laufzeit terminiert. Doch wie läuft eine solche Tarifverhandlung eigentlich ab und wie kommt es zu einer Einigung?
Da sich die Parteien inzwischen geeinigt haben, hoffen wohl alle, dass zunächst einmal wieder Ruhe einkehrt und auch die Straßen wieder ein bisschen leerer sind. Bei allem Schimpfen auf verspätete Züge hat man während des Streiks doch an vielen Stellen gemerkt, wie wichtig und entlastend die öffentlichen Verkehrsmittel sind, auch wenn man selbst eher der Radler- oder Autofahrer-Fraktion angehört!