„Der Tag des Lehrers“ – ein weltbekannter Feiertag, bei uns leider unbekannt

Der fünfzehnte Mai 2018 ist für viele nur ein stinknormaler Dienstag, doch für die Schülerinnen und Schüler aus der Integrationsklasse ist es ein besonderer Tag. Denn sie feiern den „Tag des Lehrers“. Aber was ist das, der Tag des Lehrers? Nun, es ist ein Feiertag, der leider nicht in Deutschland gefeiert wird, aber dafür in anderen Ländern. Das wissen die aus Afghanistan, Bulgarien, Kroatien, Polen, Russland, Somalia und Syrien stammenden SchülerInnen aus der Integrationsklasse nur zu gut, denn sie vermissen hier in Deutschland diesen Tag. Und als sie das ihrer Lehrerin Frau Schäfer mitteilten, zögerte sie nicht und beschloss zusammen mit ihrer Klasse, dass an diesem Dienstag dieser Tag gefeiert wird. Da mussten wir von UMLAUF natürlich auch dabei sein!

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Aber zuerst zur Geschichte dieses besonderen Tages. Die Idee dazu stammte von der „UNESCO“, einer Sonderorganisation der Vereinten Nationen. Der Tag soll nämlich laut „Kalenderlexikon.de“ „(…) das Engagement von Lehrerinnen und Lehrer (…) honorieren und die Bedeutung von Bildung in den Blickpunkt der Öffentlichkeit (…) rücken.“ Deshalb hat die UNESCO im Jahre 1994 diesen Feiertag ausgerufen. Warum er nicht in Deutschland gefeiert wird, scheint allerdings irgendwie niemand zu wissen. Ärgerlich für die Schülerinnen und Schüler der Integrationsklasse, aber vor allem für die Lehrerinnen und Lehrer in Deutschland, denn es sei „der beste Tag im Jahr“, so die eindeutige Meinung in der Klasse. Und was passiert an diesem Tag? Die Schülerinnen und Schüler bedanken sich bei ihren Lehrkräften für deren Arbeit und Mühe. Dafür entfällt der Unterricht. Stattdessen wird eine kleine Party gefeiert, bei der getanzt, gesungen, der Klassenraum geschmückt, Essen geholt und natürlich dann auch zusammen gegessen wird.

Heute bedanken sich die Schülerinnen und Schüler bei ihrer Klassenlehrerin Frau Schäfer für deren Arbeit und Mühe, dass sie immer ein offenes Ohr für sie hat und auch einmal den Ärger aushält. Auf dem Tisch lassen sich Kuchen, Obstquark, Süßigkeiten und andere Leckereien finden. Außerdem wird Frau Schäfer mit kleinen Geschenken wie Blumen, Süßigkeiten und einem Kugelschreiber belohnt. Frau Schäfer selbst findet das gar nicht schlecht und sagt lachend: „Ich finde den Tag des Lehrers super! Alle haben mir gratuliert und sich bedankt! Ich bekomme Geschenke und werde von den Schülern belohnt! Einen solchen Tag des Lehrers sollten wir fest in unserer Schule installieren!“

Normalerweise findet dieser Tag des Lehrers in den Herkunftsländern der SchülerInnen am ersten Oktober statt und die Feier dauert den ganzen Schultag. Da die IK-Klasse nicht bis dahin warten wollte und Frau Schäfer dienstags die ersten drei Stunden in ihrer Klasse hat, haben sie sich einfach spontan auf den fünfzehnten Mai geeinigt, natürlich aber nur für dieses Jahr. Im nächsten wird der Tag des Lehrers in der Integrationsklasse wieder für Frau Schäfer stattfinden, aber möglicherweise an einem anderen Tag.

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Frau Schäfer geht ziemlich offen mit ihren Schülern um, da sie, wie man sieht, auf deren Interessen eingeht. Als diese geäußert haben, wie sehr sie den Tag des Lehrers vermissen, zögerte sie nicht und beschloss, hier in Deutschland diesen Feiertag mit ihrer Klasse zu veranstalten. Damit erreichte sie sicherlich auch, dass die Schüler, die aus anderen Staaten stammen, sich hier besser eingliedern und wohlfühlen können, dass sich für sie Deutschland mehr wie ihr Zuhause anfühlt und vor allem, dass Schule und Bildung an Achtung und Wertschätzung gewinnen. Die Kinder der Intensivklasse wissen ihren Unterricht und ihre Lehrerin anscheinend sehr zu schätzen!

 

Viele haben in den vergangen Jahren keine Schule besuchen können und freuen sich, dass sie jetzt wieder Unterricht haben und lernen dürfen. Auf die Frage hin, ob der Unterricht hier in dieser Klasse anders sei im Vergleich zu Regelklassen, erläutert Frau Schäfer, dass es nicht nur darum gehe, den normalen Unterrichtsstoff zu machen, sondern auch darum, sich zu verständigen und kennenzulernen, vor allem sich zu respektieren. Erst müsse die deutsche Sprache gelernt werden, um sich mitteilen und an der Gemeinschaft teilnehmen zu können, dann erst könne der normale Deutsch-Unterrichtsstoff kommen. Das gehe nicht immer ohne Konflikte, vor allem im Hinblick auf gemeinsame Werte und Normen. Aber heute wird diese Arbeit gefeiert!