Finnland am Goethe-Gymnasium

Von Frau Bohn (08.11.2003 21:07)

Seit Samstag, den 1. November 2003, sind sie da, unsere finnischen Schüler aus der Partnerschule in Rovaniemi. Mit lautem Hallo und einer sehr herzlichen Begrüßung wurden die 11 Schülerinnen und Schüler mit ihren Begleitlehrern, Frau Kaisa Liljeberg-Thronicke und Herrn Juha Knuuti, in Kassel-Wilhelmshöhe in Empfang genommen. Dann trennten sich schon alle Wege, da es nur noch darum ging, schnell nach Hause zu kommen, ein wenig auszuruhen und dann den ersten Abend – und die Nacht! – in Kassel zu verbringen.

Frau Kaisa Liljeberg-Thronicke und Herr Juha Knuuti

Da der Sonntag auch der Gastfamilie gewidmet war, mussten alle ein eigenes Programm „absolvieren“. Die beiden Lehrer mussten die Natur Nordhessens auf der Sababurg kennen lernen. Und so stießen sie auf eine alte Lappin, die schon 1570 auf der Sababurg ‚zuhause‘ war. Allerdings nur, um die eingeführten Rentiere zu hüten. Das Unternehmen ist allerdings damals gescheitert, so dass heute stattdessen ganz fröhlich Rehe im Tierpark Sababurg grasen.

Unser Herr Müller als Stadtführer

Am Montag mussten alle in die Schule und pünktlich um 9.00 Uhr wurden sie sehr herzlich von unserem Schulleiter, Herrn Gries, in der ehemaligen Präsensbibliothek begrüßt. Nach einer kurzen Darstellung über die Bedeutung und Rolle unseres Gymnasiums folgte der ‚übliche‘ Gastgeschenke-Austausch.

Frau Liljeberg-Thronicke und Herr Gries

Dienstag mussten die finnischen Gastschüler dann in das ‚Brüder-Grimm-Museum‘. Aber warum das? Jeder Finne, der Deutsch lernt, wird auch mit den Märchen der Gebrüder Grimm konfrontiert. Also ist es wohl nur folgerichtig, die geistige ‚Ursprungsstätte‘ aufzusuchen und sich auf diese Weise ein wenig vertrauter mit den berühmten Kasselern zu machen.

Die finnischen Schüler auf der neuen Fulda-Brücke

Der Mittwoch dann stand ganz unter dem Zeichen ‚Kassel – historisch‘. Die historische „Reise“ begann mit der Alten Stadtmauer an der Fulda. Herr Müller mit seinen ausgezeichneten historischen Kenntnissen hatte die Aufgabe des Stadtführers übernommen. Auf die Frage, ob er in Deutsch, Englisch oder Schwedisch den Rundgang erklären sollte, meinten die finnischenSchüler erstaunlicherweise: Bitte, auf Deutsch!!!! (Pisa lässt grüßen!)

Ein Kleinod, die hugnottische Karlskirche


Die ‚Wanderung‘ führte über den Renthof, den Marstall, vorbei an der Martinskirche, Entenanger, Elisabeth-Hospital, auf den Friedrichsplatz – hier mit Erklärung auch der sichtbaren Dokumata-Werke – , zur Karlskirche und endete dann vor dem Rathaus. Bei aller Ernsthaftigkeit der Geschichte Kassel, wurden die Erklärungen immer wieder mit kleinen Anekdoten bereichert, die Herr Müller, wie wir ja alle wissen, reichlich zu erzählen weiß.

Die Treppen zum Rathaus

Um alles noch ein wenig abzurunden mussten die „Armen“ dann auch noch ins Stadtmuseum, in dem sie noch einmal in Gänze das alte Kassel aus dem 18. Jahrhundert bestaunen durften einschließlich eines Modells des zerstörten Kassel, was die Schüler dann auch ziemlich beeindruckt hat.