Kritik des Bremer Bildungssenator Willi Lemke

(23.10.2001 23:14)


Der Bremer Bildungssenator Willi Lemke (SPD) hat den Beschluss der Finanzminister kritisiert, kein zusätzliches Geld für den Ausbau und die Reform des deutschen Bildungswesen auszugeben. «Der Beschluss ist kurzsichtig und in der Zielrichtungnicht akzeptabel», sagte Lemke am Donnerstag bei einem Treffen der Kultusminister in Stuttgart.

Nach Lemkes Worten könne es auch den Finanzministern nicht entgangen sein, dass die Bundesrepublik eine Greencard einführen musste, um den Fachkräftemangel zumindest in Teilbereichen auszugleichen. Deutschland habe bei der Bildungsbeteiligung einen «hohen Nachholbedarf», besonders im natur- und ingenieurwissenschaftlichen Bereich, sagte er. Auch die Tatsache, dass zehn Prozent der Schüler ohne Abschluss blieben, sei «ein Alarmzeichen, auf dass die Gesellschaft reagieren muss».

Die Präsidentin der Kultusministerkonferenz (KMK),
Baden-Württembergs Schulministerin Anette Schavan (CDU), sowie einige andere Länder-Wissenschaftsminister treffen am Donnerstagmittag mit der Spitze der Hochschulrektorenkonferenz zusammen. Bei der offiziel am Nachmittag beginnenden zweitägigen Tagung der Kultusminister soll auch nach Wegen gesucht werden, wieder mehr Abiturienten für ein Studium zu gewinnen. Hintergrund ist der in allen Arbeitsmarktprognosen vorhergesagte Mangel an akademisch ausgebildeten Fachkräften. Nach einer jüngsten Umfrage wollen nur noch 68 Prozent der Abiturienten studieren.