Autos kann man kaufen – Blut nicht

Von SV-Mitglied Kevin Sinning (13.02.2005 18:18)

Auch in diesem Jahr gab es wieder die „Woche des Blutes“ an vielen Kasseler Gymnasien. Nachdem die Aktion des Deutschen Roten Kreuzes (DRK) im letzten Jahr so erfolgreich verlaufen war, schlossen sich in diesem Jahr sogar noch weitere Schulen der Blutspendeaktion an. Bei uns am Goethe-Gymnasium war das DRK-Team am Montag, dem 31. Januar 2005, zu Gast.

Ich gab Blut für Cola

Insgesamt haben sich an der Aktion 81 Schülerinnen und Schüler, sowie unsere zwei Verbindungslehrer Frau Jochheim und Herr Kräbs beteiligt. Dies ist eine gute Steigerung gegenüber dem Vorjahr. Im Schulvergleich landeten wir mit diesem Ergebnis hinter der Herderschule und der Jacob-Grimm-Schule auf dem 3. Platz.
Berechtigt zum Spenden ist man ja erst ab dem vollendeten 18. Lebensjahr und so haben „nur“ 51 Teilnehmer je einen halben Liter Blut gespendet. Eine einzelne Blutspende ist ungefähr ein Zehntel der Blutmenge des Menschen und kann nach wissenschaftlichen Untersuchungen problemlos gespendet werden. 25 Schülerinnen und Schüler, noch nicht 18 Jahre alt und folglich auch noch nicht berechtigt zum Spenden, haben die Möglichkeit genutzt sich eine Minikonserve entnehmen zu lassen, um einen Blutspendepass zu beantragen.

Blutspende in der Aula

Zu Beginn meldet sich der Schüler mit seinem Personalausweis, und falls schon vorhanden, mit seinem Blutspendepass, an. Es folgt ein Gespräch (mit einer der beiden sympathischen Ärztinnen), in dem ermittelt wird, ob man überhaupt berechtigt sei zu spenden. Nach einer kurzen Laboruntersuchung, in der der Eisengehalt des Blutes ermittelt wird, folgt liegend die Blutabnahme. Die Dauer variiert von Person zu Person. In der Regel rechnet man zwischen fünf bis zehn Minuten. Der Schnelligkeitsrekord lag dieses Jahr sogar bei knapp dreieinhalb Minuten. Und so mancher schien gar nicht mehr aufstehen zu wollen und lag sogar eine Viertelstunde an der Nadel. Zur Regeneration stellte das DRK auch dieses Jahr wieder Cola, Cafe, Kekse sowie ein Lunchpaket bereit. Außerdem hatten die Spender zur Erholung nach der Spende eine Freistunde.

Die Beratungsecke

Die Reaktionen nach der Spende waren sehr unterschiedlich. Einige Schüler spürten überhaupt keine Veränderung im Körpergefühl, wiederum andere fühlten sich etwas schwach oder hatten Schwindelgefühle. Und dann gab es auch noch diejenigen, die meinten, dass sie sich nach der Spende richtig leicht gefühlt hätten. „Diese unterschiedlichen Reaktionen sind ganz normal“, sagt Herr Riedinger, Werbebeauftragter des DRK. „In einer anderen Schule hat eine Schülerin auch einen Kreislaufkollaps bekommen. Wie man sich nach der Spende fühlt, hängt von unterschiedlichen Faktoren ab. Zum einen spielt das Körpergewicht eine Rolle, viel entscheidender ist aber noch, dass man vor der Spende gut gefrühstückt und viel getrunken hat. Durch viel Flüssigkeitszunahme wird zudem die Fließfähigkeit des Blutes erhöht, wodurch die Spende beschleunigt wird.“

Der Empfang durch zwei sympatische Ärtztinnen

iele Menschen fragen sich, was denn nach einer Spende mit ihrem Blut passieren würde. Das Blut geht zunächst ins Labor, wo es gründlich untersucht wird. Bei Krankheiten wie z.B. Aids wird der Spender benachrichtigt und sein Blut kann selbstverständlich nicht weiter verwendet werden. Letztendlich ist eine Blutspende also auch ein Gesundheitscheck und eine Vergewisserung, dass mit seinem Blut alles in Ordnung ist. Anschließend wird das Blut in verschiedene Bestandteile zerlegt und an eines der 143 Krankenhäuser in Hessen weitergegeben.

Und da kommt auch die 11d

Der Blutbedarf in Hessen liegt bei etwa 5500 Konserven in der Woche. Um diesen Bedarf zu decken, sind in Hessen täglich 13 Teams des Blutspendedienstes unterwegs. Das Problem ist, dass Blut nur sehr begrenzt haltbar ist. Etwa 35 Tage nur hält sich eine Blutprobe, wobei einzelne Bestandteile länger oder kürzer haltbar sind. Herr Riedinger sieht durch Spendeaktion in den Schulen eine große Chance, um den Bedarf an Blutkonserven zu decken. „Wir haben in den Schulen die Möglichkeit den jüngeren Menschen das Thema Blutspenden und dessen Notwendigkeit näher zu bringen. Diese jungen Menschen können damit einfach mehr anfangen und sind offener und aufgeschlossener.“ Zudem möchte er sich im Namen seines gesamten Teams bei allen bedanken, die sich in unserer Schule an der Aktion beteiligt haben. Es habe auch dieses Jahr wieder sehr viel Spaß gemacht.

Und so freuen wir uns auch schon alle aufs nächste Jahr, indem die Bereitschaft dann hoffentlich wieder genauso groß ist. Und wer weiß, vielleicht überwinden sich dann ja auch noch ein paar Lehrer mehr das DRK mit ihren Spenden zu unterstützen.