UMLAUF: Würden Sie sich selbst als Weihnachtsfan bezeichnen?
Herr Niederlücke: Weniger aus der christlichen Perspektive, aber stimmungsmäßig auf jeden Fall. Das hängt damit zusammen, dass ich bereits als Kind schöne Weihnachten hatte. Meine Eltern haben die Atmosphäre unheimlich toll gestaltet und deshalb liebe ich diese Zeit tatsächlich nach wie vor.
UMLAUF: Wie feiern Sie am liebsten Weihnachten? Mit Freunden? Mit Familie?
Herr Niederlücke: Ich verbringe den Heiligen Abend mit meiner Partnerin ganz gemütlich zu zweit. Wir kochen meistens, machen’s uns schön, gehen hinterher vielleicht nochmal spazieren. Es ist einfach ein gelassener Abend. Meine inzwischen erwachsenen Kinder sind immer am ersten Weihnachtsfeiertag bei mir, der ganze Tag ist sozusagen unser Tag. Am 25. Dezember gibt es auch unsere Bescherung, außerdem kochen wir zusammen oder ich koche für sie.
UMLAUF: Was kommt bei Ihnen auf den Esstisch?
Herr Niederlücke: Wir wechseln es jedes Jahr ein bisschen. Früher war es so, dass es am Heiligen Abend Kartoffelsalat und Würstchen gab. Das ist unsere ganz traditionsreiche Mahlzeit, richtig festlich gegessen wurde eigentlich am ersten Weihnachtsfeiertag. Jetzt, mit meiner Partnerin, machen wir es anders. Wir kochen eigentlich immer etwas Aufwendiges, Leckeres mit Fleisch und eine Beilage. Und da meine Partnerin unter anderem gerne vegetarisch kocht, gibt es auch dafür entsprechende Optionen. Letztes Jahr gab es Wildgulasch mit Kartoffelschnitzen und dazu einen feinen Gemüseauflauf und Salat. Das war superlecker. Hinterher habe ich selbst noch eine Mousse zubereitet. Das aufwendige Kochen ist bei uns schon Teil des Weihnachtsprogramms. Bei brennenden Kerzen und schöner Musik kann es sich auch über Stunden ziehen.
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UMLAUF: Wie sieht bei Ihnen der klassische Weihnachtsabend aus?
Herr Niederlücke: Am Heiligen Abend gehen wir in die Kirche. Ich selbst habe zwar keinen starken Zugang zur Kirche, meine Partnerin allerdings schon. Bei mir handelt es sich eher um Tradition, weil ich früher mit meinen eigenen Kindern immer im Gottesdienst gewesen bin. Das war ein schöner Auftakt in die Festlichkeit und ist es heute noch. Unser Gottesdienst ist musikalisch berührend begleitet und nach dieser Einstimmung auf das Fest essen wir zuhause. Gekocht wird bereits vor dem Kirchgang, nach der Mahlzeit beginnen wir unsere Bescherung. Oft gibt am Ende noch einen kitschigen Weihnachtsfilm.
UMLAUF: Was ist Ihre schönste Erinnerung an Weihnachten?
Herr Niederlücke: Das ist gar nicht so einfach, weil es viele schöne, mit Weihnachten verbundene Momente gibt. Als meine Kinder noch klein waren, haben sie wahnsinnig gerne Lego-Baukästen benutzt und kreativ damit gespielt. Deshalb gab es an Weihnachten natürlich oft neue Lego-Kästen für die Kinder, aber ich selbst habe es geliebt, mit meinen Kindern unterm Baum zu liegen und kreative Sachen zu bauen. Das war oft der gemütliche, teilweise bis Mitternacht andauernde Ausklang. Ganz besonders war auch das Weihnachtsfest, als meine Tochter gerade geboren worden war. Sie kam nur einige Tage vor Weihnachten zur Welt, an diesem Weihnachtsabend war also alles vollkommen improvisiert, weil wir gar nicht den Nerv hatten, uns um Festlichkeiten zu kümmern. Dennoch war es einprägsam besonders.
UMLAUFM Hatten Sie früher Adventskalender? Welcher hat Ihnen am besten gefallen?
Herr Niederlücke: Das liegt lange zurück. Meine Mama war Kunstlehrerin, die mit einer unglaublichen Liebe zum Detail Weihnachtskalender gebastelt hat. Die waren jedes Jahr anders und besonders. Deshalb liebe ich Weihnachtskalender und die Erinnerung an die abendliche Spannung, was wohl am nächsten Tag im Kalender drin ist. Auch meine Kinder haben immer selbstgemachte Kalender bekommen. Meine Frau und ich haben uns stets gemeinsam schöne Inhalte überlegt, über die sie sich freuen konnten. Damals, in meinen Kalendern, habe ich manchmal kreative Sachen, zum Beispiel Fymo-Knete oder Spielsachen wie Würfel gefunden. Auf jeden Fall immer Besonders. Nie war eigentlich etwas zu Essen darin, weil zum Beispiel Plätzchen sowieso oft gebacken wurden.