Minimal Music in Kassel

Vom 2. bis zum 6. April fand in Kassel das bisher 9. Internationale Minimal Music Festival statt. „International“ heißt es, weil an den vier Festivaltagen Ensembles und Interpreten, unter anderem aus Italien, der Schweiz und den Niederlanden, auftraten. Organisiert wurde die Veranstaltung vom Komponisten und Pädagogen Ulli Götte. Minimal Music, eine in den 60er Jahren des 20. Jahrhunderts in den USA entstandene Musikrichtung, speist sich aus unterschiedlichsten Einflüssen: indische, indonesische und afrikanische Klänge gehen eine Verbindung mit Jazz, Rock und europäischer Klassik ein.

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Das Kassler Ensemble "in process" unter der Leitung von Uli Götte

Das Kasseler Ensemble in process besteht bereits seit ungefär 30 Jahren und viele der Gründungsmitglieder spielen heute noch mit. Zahlreiche Facetten von Minimal Music konnten den Zuhörern in bislang über 350 Konzerten präsentiert werden. Zum Kontrastreichtum dieser Art Musik tragen die verschiedenen Instrumente des Ensembles bei: Neben klassischen Instrumenten wie Flöte, Oboe, Streichinstrumenten und Klavier finden sich auch Vibraphon, E-Gitarre und Synthesizer. Herr Scheer (PoWi- und Musiklehrer am Goethe-Gymnasium) spielt Marimbaphon, ein etwas größeres Xylophon.

Zum Konzert am Freitag, den 4. April, erschienen im Gießhaus der Universität 150 musikbegeisterte Zuhörer, die von dieser Veranstaltung und der Art, klassische Musik mit Jazz und außereuropäischer Musik zu verknüpfen, begeistert waren. In process boten ihren Zuhörern ein vielfältiges Programm von traditioneller indischer Musik über Klassiker der amerikanischen Minimal Music (Philip Glass) bis zu Eigenkompositionen des Ensembleleiters Ulli Götte. Besonders seine Komposition „Draw a line“ (2002) aus dem Album „Grenzen“ kam bei den Zuhörern bestens an. Es wurde aber mit „Uncle Meat“ (1969) des berühmten Rockkomponisten Frank Zappa auch ein weniger minimalistisch angelegtes Stück aufgeführt.

Den Zuhörern gefiel die Verknüpfung von Musik und aktueller Politik. Zum Beispiel wurden Zitate aus einem Interview zur Atomkatastrophe von Fukushima eingefügt. „Die Zitate haben meiner Meinung nach einen guten Kontrast zur Musik gebildet“, erklärte eine Zuhörerin. Alles in allem war es ein gelungener Abend und die spezielle Musik wurde von den Zuhörern begeistert aufgenommen.

Wer neugierig geworden ist, kann sich in unserem TV-Beitrag einen Eindruck verschaffen. Viel Spaß!

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