Nur 6 Sekunden sind erlaubt: Vine-Hype ungebrochen

„Kennst du dieses Video schon?“ „Nein, aber der ist wahnsinnig lustig!“ „Zeig mir das auch mal!“ Die halbe Klasse steht vor einem Smartphone und zusammen wird über ein Video gelacht. Spätestens dann wissen wir, um was es geht. Es sind die berühmten 6 Sekunden-Videos, in denen Alltagssituationen oder anderes filmisch dargestellt wird. Ob sie nun Lustiges, Dramatisches oder Gefährliches zeigen: Alles ist erlaubt! Hochgeladen werden sie auf die Plattform „Vine“. Aber wer steckt da eigentlich dahinter? Was wird hier gezeigt? Und besonders: warum? 

IMG 5483 500x300

„Vine“, die Abkürzung für Video Network, ist eine App zum Teilen von sehr kurzen Videos. Diese Clips lassen sich mit den aus dem sozialen Netzwerk „Tumblr“ bekannten GIF-Dateien vergleichen, außer dass diese Ton haben. Sie laufen in einer Endlosschleife ab. Die Videoplattform, gegründet von Dom Hofmann und Rus Yusupov im Juni 2012 und später von Twitter übernommen, hatte ihren Start im Januar 2013 und gewann im Laufe der Zeit immer mehr Anhänger. Mittlerweile lassen sich schon über 40 Millionen Nutzer zählen.

„Vine ist der beste Weg, das Leben in bewegten Bildern zu zeigen“, so beschreibt der Erfinder die App. Das Leben ist lang, jedoch nicht für die Vine-Clips. Diese dürfen eine maximale Länge von sechs Sekunden haben. Das ist in der Tat nicht viel Zeit, weshalb hier Kreativität gefragt ist. Die Bedinung zum Mitmachen ist, wie bei vielen Netzwerken, dass ein Profil erstellt wird. Mit diesem kann man sogenannte „Follower“ gewinnen, Profilen von anderen Menschen auf der ganzen Welt „follow“-en oder Vine-Videos auch nur „like“-n und „revine“-n. Letzteres ist dazu da, um Videos, die einem gefallen, mit seinen eigenen Abonnenten zu teilen.

IMG 5474 335x200
Anmelden geht entweder mit der Email oder Twitter
Wie funktioniert nun das Erstellen von einem Vine-Video? Man nimmt entweder das Video durchgängig oder mit Zwischenstopps auf, sodass beispielsweise verschiedene Perspektiven enthalten sind. Die Aufnahme erfolgt meistens mit dem Smartphone oder Tablet. Wichtig ist jedoch, dass die Videoausschnitte prägnant und aussagekräftig sind. Schließlich bleiben einem nur sechs Sekunden, um seine Geschichte zu erzählen. Hat man dies einigermaßen erfolgreich gemeistert, kann der kurze Clip endlich mit den anderen Mitgliedern geteilt werden. Hierbei lassen sich außerdem noch „Hashtags“, sogenannte Schlagwörter, zum eigenen Video hinzufügen.

Vine soll nur ein Zeitvertreib sein? Falsch gedacht! Man kann auch zur Berühmtheit werden. Im Prinzip läuft es wie bei YouTube ab. Dreht man Videos, die Menschen gefallen, so wird man abonniert. Nach einer bestimmten Anzahl von Abonnenten erreicht man mit seinen Videos eine große Reichweite an Zuschauern. Von da an gilt man als „YouTuber“. Genauso läuft es auch bei Vine ab. Sollten die eigenen Vines einer Personengruppe  gut gefallen, wird man ge-„follow“-t. Man wird letzt endlich zum bekannten „Viner“. 

Viners sind Comedians, Musiker, Schauspieler oder manchmal auch nur die Personen in der Nachbarschaft, die – manchmal zu viel – Zeit haben. Sie spielen anderen einen Streich, covern einen Song oder ahmen eine Stereotype nach. Das klingt erstmal eher unsinnig, aber durch solche Videoaufnahmen sind einige noch nicht einmal volljährige Personen in kürzester Zeit auf der ganzen Welt berühmt geworden. Der erst 17-jährige Sänger Shawn Mendes aus Kanada wurde auf Grund seines Song-Covers auf Vine unter Vertrag genommen und geht mit dem, auf YouTube bekannt gewordenen, Austin Mahone auf Tour. Nash Grier, der erst 16-jährige Comedian mit rund 8 Millionen Followern auf Vine, lässt höchstwahrscheinlich Mädchenherzen mit seinen Vines, die seine kleine Schwester zeigen, höher schlagen. Grier kollaboriert beispielsweise auch schon mit den ebenfalls bekannten Vinern, Cameron Dallas und Jerome Jarre.

Und das sagen Goethe-Schüler zu Vine: „Ich finde es unterhaltsam und sehr gut, wenn man Langeweile hat. Manche Vines sind aber sehr weit unter dem Niveau. Einen Lieblingsviner habe ich nicht, weil es sehr viele gibt, die teils witzige Vines machen.“ (My Luu, 8d)

„Ich finde Vines echt lustig! Allerdings müssen es auch gute Vines sein und deshalb wähle ich mir die besten Viner aus wie zum Beispiel Jerome Jarre. Da kriegt man sofort gute Laune und in der Schule sprechen wir auch darüber.“ (Ruja Haidari, E04 )

„Ich finde es sehr unterhaltsam, vor allem, weil es so kurze Videos sind. Da hat man auch mehr Lust, sie sich anzuschauen. Außerdem finde ich es sehr krass, wie schnell es das Internet übernommen hat und wie einige durch Vine sehr berühmt geworden sind und auch viel Geld damit verdienen.“ (Belkisa Demic, Q3)

Wie findest du Vines? Hast du vielleicht selbst schon einmal welche gemacht? Stimme hierzu in unserem aktuellen Voting ab!