Warum ein geschmückter Tannenbaum? [Türchen Nr. 8]

Oh Tannenbaum, oh Tannenbaum, das typische Weihnachtslied halt. Der Tannenbaum spielt eine zentrale Rolle an Weihnachten. Überall ist er inzwischen aufgestellt. Man sieht ihn in vielen Wohnungen, in Läden und in der Stadt. Der Tannenbaum wird automatisch mit Weihnachten verbunden. Grundsätzlich ist er eines der bekanntesten Symbolen an Weihnachten. Traditionell stellt man an Weihnachten bei sich zu Hause einen Tannenbaum auf, schmückt ihn und legt kurz vor Heiligabend Geschenke drunter. Kinder, die Weihnachten feiern, verbinden den Weihnachtsbaum meistens mit Geschenken. Das Dekorieren ist eine Tradition, der so gut wieder jeder von uns nachgeht, der Weihnachten feiert. Vor allem den Kindern, aber auch den Erwachsenen, bereitet das Schmücken der Tannenäste viel Freude.

Doch woher kommt die Idee, Geschenke unter einen geschmückten Tannenbaum in seinem Wohnzimmer zu legen? Der Ursprung dafür, dass es ein Tannenbaum ist, der die Menschen durch die Weihnachtszeit begleitet, lässt sich in den heidnischen Bräuchen finden. Dort wird der Tannenbaum als Zeichen des Lebens gesehen. Tannenbäume sind immergrüne Pflanzen. Da ihre Nadeln eine Art eingebauten Frostschutz und eine Wachsschicht haben, verdunstet das Wasser aus den Zellen nicht und friert auch nicht ein. Somit können Tannenbäume bei jeder Jahreszeit, sogar bei Kälte im Winter, grüne Blätter tragen und werden als Symbol der Fruchtbarkeit gesehen.

Zunächst wurde der Tannenbaum früher mit Essbarem geschmückt – vor allem da für ärmere Familien das Essen sehr kostbar und feierlich war und es bei Kindern sehr beliebt war, auch mal den Weihnachtsbaum zu plündern. Wohlhabende Familien schmückten ihre Tannenbäume mit Puppen, Zuckerwerk und silbernem Schmuck. Da sich das einfache Volk solch einen teuren Schmuck nicht leisten konnte, entstand daraus der selbstgebastelten Weihnachtsbaum-Schmuck.

Heutzutage gibt es eine große Variation von Weihnachtsbaum-Dekoration. Dabei gibt es einmal den traditionellen, der auf die christliche Weihnachtsgeschichte zurückzuführen ist, und dann noch den Weihnachtsbaumschmuck, der auf Ästhetik abzielt. Typisch traditionelle Deko für den Weihnachtsbaum ist zum Beispiel der Stern, der meistens die Spitze des Weihnachtsbaumes schmückt. Denn der Stern sieht nicht nur schön aus, sondern hat auch eine direkte Verbindung zur christlichen Weihnachtsgeschichte. Der Stern an der Baumspitze stellt den Stern aus der Weihnachtsgeschichte des Christentums dar. In dieser führte ein großer Stern über Bethlehem die drei Könige zum Stall, in dem das Jesuskind geboren wurde.

Kleine Engel, Schafe, Hirten und weitere kleine Figuren als Anhänger schmücken ebenfalls den Weihnachtsbaum. Aber auch Christbaumkugeln in Rot oder Grün sind klassisch für die Weihnachtszeit. Etwas, was auf jeden Fall nicht fehlen darf, sind die Lichterketten, die meistens nicht nur den Tannenbaum, sondern auch den Rest des Hauses schmücken. Ein anderer typischer deutscher Weihnachtsschmuck für den Christbaum ist das Lametta; schmale metallische Streifen, welche funkeln und glitzern. Allerdings ist es mittlerweile eher seltener gesehen, nicht nur weil es modern ist, den Baum eher minimalistisch zu schmücken, sondern auch, weil Lametta nicht nur eine Gefahr für Kinder, sondern auch für die Umwelt ist. Trotzdem sehen es viele als eine nostalgische Kindheitserinnerung.

Mittlerweile gibt es moderne, teils außergewöhnliche Trends der Weihnachtsdeko für den Tannenbaum. Wie zum Beispiel die Weihnachtsgurke. Als Weihnachtsgurke bezeichnet man eine Gewürzgurke, die aus Glas besteht und in der Weihnachtszeit an den Christbaum gehängt wird. Insbesondere in den Vereinigten Staaten gibt es den Weihnachtsbrauch, eine „Christmas Pickle“ an den Weihnachtsbaum zwischen den Zweigen zu verstecken. Durch die grüne Farbe ist die Gurke schwer zu finden. Das Kind, welches die Gurke zuerst am Baum findet, bekommt, ein besonderes Geschenk vom Weihnachtsmann. Diese Tradition findet hauptsächlich in den Vereinigten Staaten statt, doch der Ursprung dieser Tradition ist nicht ganz klar. Manche behaupten, es wäre eine alt-deutsche Tradition, dabei ist der Hintergrund unbekannt und die meisten Deutschen kennen es gar nicht. „Christmas Pickle“ ist eher ein witziges Suchspiel für Kinder und hat keine tiefere Bedeutung, als dass es den Kindern etwas mehr Spaß an Weihnachten bringt.