Gesundheitsdiktatur in Juli Zehs „Corpus Delicti“- filmisch umgesetzt im LK Deutsch

Von unseren Gastautoren Tim Becker, Sascha Lehn, Eva Lünstroth und Sina Schäfer (alle Q4)

Unsere Gesellschaft befindet sich im stetigen Wandel. Das bringt auf den ersten Blick viele positive Aspekte mit sich – wenn man jedoch in die Tiefe geht, findet man schnell auch unangenehme Auswirkungen. Wie wird unser Staat möglicherweise in 50 Jahren aussehen? Diese Frage stellen sich viele – zum Beispiel die Schriftstellerin Juli Zeh. In ihrem Roman „Corpus Delicti. Ein Prozess“ beschreibt sie eine dystopische Gesellschaft, die sich nach der „Methode“ richtet. Höchstes Ziel des Systems ist die Gesundheit aller Staatsbürgerinnen und Staatsbürger; dazu zählen Dinge wie Hygienevorschriften, Bewegungsverordnungen und Strafen bei Dingen wie Tabakkonsum. Die Erkältung ist seit den 2020er-Jahren ausgerottet. Eine große Rolle spielt dementsprechend die Judikative, die sich mit der Bestrafung von Verstößen gegen solche Verordnungen beschäftigt. Manchmal jedoch bekommen es die Richterinnen und Richter der Methode auch mit staatsfeindlichen Tätern zu tun: zum Beispiel mit Mia Holl, der Protagonistin des Romans. Die früher systemtreue Biologin wandelt sich zur Anti-Methodistin, als sie bemerkt, wie fehlbar und unberechenbar der Staat ist. Unter dem Eindruck des Romans hat sich der Deutsch-LK der jetzigen Q4 unter anderem mit möglichen Szenarien auseinandergesetzt, die durch die so genannte „Methode“, eine Gesundheitsdiktatur, durchgesetzt werden könnten. Die Nachrichten in diesem Video sollen zeigen, wie der Staat seine Propaganda unter die Bürgerinnen und Bürger bringt und wie hart er durchgreift, wenn gegen seine Maximen verstoßen wird.