Kasseler Vieltransportgesellschaft

Wer kennt das nicht: Nach 8 oder gar 10 Stunden Schule ist das einzige, was viele Schüler bewegt, endlich nach Hause zu kommen. Für viele von uns bedeutet dies eine Fahrt mit den öffentlichen Verkehrsmitteln.In diesen ist es jedoch meist eng, heiß und stickig, da viele autolose Menschen gleichzeitig Wege mit den öffentlichen Verkehrsmitteln erledigen.

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Rush Hour in der Straßenbahn…

 

Zu bestimmten Zeiten werden insbesondere die schon genannten ausgelaugten Schülerinnen und Schüler transportiert. Diese drängeln sich auch gerne noch schnell in die Tram, um ihre Anschlussbusse und -trams nicht zu verpassen. Allerdings geht dabei schnell die Rücksicht auf Mitfahrer verloren, wie zum Beispiel gegenüber den abgespannten Berufstätigen, die sich auf ihren wohlverdienten Feierabend freuen. Und dann gibt es da manchmal auch noch eine ältere Dame, die eingeengt auf wackligen Beinen steht, da niemand ihr einen Sitzplatz anbietet.

In der Fahrplanschmiede des NVV und der KVG werden logistische Meisterleistungen vollbracht. Allein der NVV umfasst in Nordhessen rund 7113 km Streckennetz mit 84 Bahnhöfen und 5608 Haltestellen für Busse und Trams. Komfortable Verbindungen für die Fahrgäste dürfen da auch nicht fehlen. „Jedoch sollten zu den Stoßzeiten gezielter Bahnen eingesetzt werden, die auf Schulzeiten und Busverbindungen besser passen. Dafür sollte sich der NVV regelmäßig in den Orten nach den Schulpflichtigenzahlen informieren, um die Verbindungen zu optimieren“, erklärte Frau Schmeißer, Lehrkraft im Vorbereitungsdienst an unserer Schule. Außerdem fahre sie immer eine Bahn früher, um dem großen Schüleransturm zu entgehen.

 

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Sitzplätze sind hoch im Kurs.
All diesen Fahrgästen entgegen steht einzig und allein der jeweilige Chauffeur, der für viele teilnahmslos und taub scheint, jedoch muss er sich stark auf den Verkehr konzentrieren.

Außerdem ist das Fahrpersonal meist stark unter Zeitdruck, da eine verspätete Bahn eine ganze Kettenreaktion auslösen kann. Bei diesem ganzen Stress erwarten wir als Fahrgäste dennoch zuvorkommendes und freundliches Personal, und natürlich auch, dass unser Anschluss auf uns wartet. Stellen wir somit in Wahrheit nicht überzogene Anforderungen an den Fahrer?

Aber es gibt auch zufriedene Fahrgäste, wie zum Beispiel Diana Neborski aus der Klasse 9f unserer Schule: „Ich habe eigentlich gute Erfahrungen mit der KVG gemacht, die Busse fahren immer pünktlich und die Busfahrer sind auch ganz nett.“

 

Was kann man aber tun, falls man als Schüler unzufrieden ist?

Zuerst sollte man konstruktive Kritik an die Verantwortlichen weiterleiten, um eine Verbesserung zu ermöglichen. Durch solche Kritik wurde beispielsweise die 5-Minuten-Garantie des NVV eingeführt. Sie soll es den Fahrgästen erleichtern, Mängel oder Verspätungen zu melden. Somit wurden Fahrpläne überarbeitet, Fahrkartenautomaten verbessert und bei Bedarf größere Fahrzeuge eingesetzt. All dies zeigt, dass Kritik etwas bewirken kann. Außerdem hat der NVV für seine 5-Minuten-Garantie den 1.Preis für Fahrgastservice in Europa erhalten.

Die meisten Lehrer und auch ältere Schüler fahren gerne mit dem Auto, doch ist es diese zusätzliche Umweltbelastung wirklich wert? Bei einer Autofahrt wird sehr viel Kohlenstoffdioxid ausgestoßen. Dies bemängelt auch Frau Schmeißer, denn die öffentlichen Verkehrsmittel zu nutzen verhindere eine zusätzliche Belastung. Die Straßenbahnen der KVG nutzen hingegen klimaneutralen Naturstrom aus Wasserkraft, und rund drei Viertel der Busse wurde bisher mit einem Rußpartikelfilter ausgestattet.

Natürlich sind auch Fahrgemeinschaften möglich, die bei Schülern mit verschiedenen Stundenplänen aber schnell kompliziert werden können.

Eine weitere Alternative ist das Fahrrad. Viele Schüler und Lehrer fahren inzwischen mit dem altbewährten Drahtesel zur Schule. Allerdings wird dies schnell zu einer schwitzigen Angelegenheit, wenn sehr hohe Temperaturen herrschen oder ein anstrengender Weg die Fahrt erschwert.

Alles in allem sollte man die pauschale Meinung über den NVV und die KVG hin und wieder einmal relativieren und die Verantwortlichen an Verbesserungsvorschlägen teilhaben lassen, damit sich auch etwas ändern kann.

Außerdem ist die Rücksichtnahme auf die Mitfahrer von hoher Bedeutung, da sonst zum Beispiel ältere Personen Schwierigkeiten haben, sich mit öffentlichen Verkehrsmitteln fortzubewegen. In ruckelnden Trams und Bussen zu stehen, ist für viele von ihnen die reinste Zumutung. Und zu guter Letzt müssen wir auch an die Nachhaltigkeit unseres Handelns denken. Jeder Einzelne trägt eine Mitverantwortung für eine saubere Umwelt.