Auf den Spuren des Klimawandels

Von unseren Mitarbeiter Iraj Behroz (7.5.2007)

Die Universität Kassel organisiert jährlich ein Projekt, bei dem sich Schüler des Goethe-Gymnasiums und der Jakob Grimm Schule aus den Jahrgängen 11 und 12 mit Umweltproblemen beschäftigten. Dieses Jahr befasste sich das Projekt „Schüler Uni“ mit dem Klimawandel, wobei Anpassung und Begrenzung im Vordergrund stehen. Um näher auf die einzelnen Teilaspekte einzugehen, wurden die Schüler in drei Gruppen aufgeteilt. Ein wichtiger Bestandteil der Gruppenarbeit ist die praktische Auseinandersetzung mit dem Klimawandel. Zu diesem Zweck reisten vier Goetheschüler und zwei Mitarbeiter des Fachbereichs „Umweltgerechte Produkte und Prozesse“ (UPP) nach Venedig.

 

Die jungen Klimaforscher mit ihrem Betreuer

Alexej Riemer, Luisa Steinbach, Iraj Behroz, Alexander Zichler (v.l.) sowie die fachmännischen Unterstützer Mathäus Nierzwicki (r) und Christian Jakob sollten vor Ort Informationen über Präventionsmaßnahmen der vom Meeresspiegelanstieg bedrohten Lagunenstadt sammeln. Los ging es dann schließlich am Mittwoch den 9. Mai 2007. Mit einem gemieteten Kleinbus begaben wir uns auf die zwölfstündige Fahrt zur Adria. Während es in Deutschland stürmte und regnete, wurden wir von Sonnenschein und sommerlichen 30°C in Empfang genommen. Und obwohl das Wetter zum Entspannen einlud, hatten wir noch einiges zu tun.

 
Prachtvolle Gebäude sind Venedigs Stolz  

Am ersten Tag unseres Aufenthalts besuchten wir das Informationszentrum „Punto Laguna“, wo wir uns über das Projekt „M.O.S.E.“ informierten. „M.O.S.E.“ ist ein aufwendiges Barrieren-System, welches Venedig vor Überflutungen schützen soll, die durch den Meeresspiegelanstieg in Zukunft noch häufiger auftreten werden als bisher und noch fatalere Folgen nach sich ziehen könnten. Um nicht nur einseitig informiert zu sein, besuchten wir am nächsten Tag das „Osservatorio Naturalistico della Laguna“, wo man uns die negativen Aspekte des Mose-Projekts erläuterte. Anschließend kamen wir auch unseren touristischen Pflichten nach und fütterten Tauben auf dem Markusplatz und schlenderten durch die Geschäfte auf der Rialto-Brücke.

 

 
Aber den Wasserstraßen in Venedig..  

Am Samstagmorgen hieß es dann Sachen packen und auf zurück nach Deutschland. Doch anstatt ohne Umschweife nach Kassel zu fahren, machten wir uns auf den Weg nach Garmisch Partenkirchen, wo wir am nächsten Morgen die Zugspitze und ihre Wetterstation besichtigten, um einen weiteren Aspekt des Klimawandels zu erforschen: Gletscherschwund. Die Zugspitze schmilzt, aber das war nicht das einzig Interessante, was es dort zu entdecken gab. Dr. Vogelmann führte uns durch die Wetterstation und erklärte, wie man von der Zugspitze aus den Gehalt des Treibhausgases „Wasserdampf“ in der Luft misst. Im Anschluss daran mussten wir uns auch schon auf den Heimweg begeben.

 

 
…drohen schwere Flutkatastrophen  

Abgesehen von schwersten Sonnenbränden und den nötigen Informationen für unsere kommende Präsentation, haben wir auch einiges an Erfahrungen gesammelt. Einer Problematik eigenständig auf den Grund zu gehen und sich dabei mit Einheimischen auseinander zu setzen, ist etwas wozu man nicht oft die Gelegenheit bekommt und die eigenen investigativen Fähigkeiten auf ein Weise prägt, die man sonst selten erfährt. Zudem hat die Exkursion unsere Eigenständigkeit gefördert, denn Planung und Organisation war zum größten Teil uns selbst überlassen.

Abgesehen davon hatten wir auch jede Menge Spaß, sowohl an der Arbeit als auch an der Freizeit mit der Gruppe. Wir empfehlen jedem, der die Möglichkeit zur Teilnahme an einem solchen Projekt hat, diese auch zu nutzen, denn es bringt mehr, als man denkt und ist eine Abwechslung zum theoretischen Bildungsalltag.

 

 
Ökologischer Kurztrip auf die Zugspitze  

Momentan befinden wir uns in den Vorbereitung auf unsere Präsentation, die am 21.Juni 2007 um 13 Uhr im Wissenschaftssaal (Gießhaus der Uni Kassel) stattfinden wird, wo wir und die anderen zwei Gruppen unsere Arbeitsergebnisse präsentieren werden. Dazu laden wir alle Schülerinnen und Schüler, vor allem des Goethe-Gymnasiums, sehr herzlich ein. Vielleicht habt ihr ja auch Interesse, an so einer interessanten „Weiterbildung“ teilzunehmen.