Bescherung am Sankt-N.-Tag

von unserem Redakteur Paul Bröker (28.11.2011)

Am Mittwoch, den 23.11.2011, trafen sich die Initiatoren der Petition für einen Online- Vertretungsplan mit dem Weihnachtsmann, um ihm in einem Bündel 800 schwere Wünsche zu überreichen.

 

Der Weihachtsmann, in Schülerkreisen auch als Schulleiter Becklas bekannt,

muss sparen. Wenigstens lässt er sich seinen Frust darüber nicht anmerken.

 

Angeregt durch den Erfolg anderer Petitionen, erstellten die Initiatoren um Sönke Huster (Q1) und das SV-Team auf der Plattform openpetition.de eine Seite mit ihrem Brief an den Weihnachtsmann. Sie wünschten sich einen Online-Vertretungsplan, den es an anderen Kasseler Schulen längst gebe, ein W-LAN-Netzwerk und zudem besser ausgestattete Räumlichkeiten.

 

„Ein Online-Vertretungsplan gehört bei vielen Schulen bereits zum Standardrepertoire.“ 

Durch Aufrufe in Social Media wie Facebook, und auch mit einem Hinweis auf Umlauf Online setzten immer mehr Leute ihre Unterschrift auf den Brief an den Weihnachtsmann. Nachdem online nun alle schon von den Wünschen mitbekommen hatten, verlagerte sich die Aktion in die Offline-Schulgemeinschaft. Mit ausgedruckten Wunschzettel-Vorlagen bepackt, machten sich die Initiatoren auf den Weg ins Nebengebäude und fanden zusätzlich Hunderte Unterstützer. Auch der Weg in die Lehrerzimmer brachte zusätzliche Befürworter.

Im Zeitraum vom 10. bis zum 16. November konnten die Initiatoren so genau 800 Leute finden, die sich für die Erfüllung der Wünsche einsetzen wollten.

Der Weihnachtsmann lud sie ein, doch statt einem großen Paket mit ihren Geschenken trafen sie auf einen großen leeren Tisch, um den sie sich setzen sollten. Was sie dann zu hören bekamen, passte ihnen gar nicht: Der Weihnachtsmann hantierte mit unverständlichen Begriffen wie Finanzierung und Machbarkeit. „Was zum Teufel?“, dachten sie sich, hörten ihm jedoch gespannt und etwas eingeschüchtert zu.

„Ihr habt ja sicherlich schon konstruktive Vorschläge für die Finanzierung gemacht.“

Die Wünsche seien allesamt nachzuvollziehen, doch ob man als Schule einen Online-Vertretungsplan wolle, sei jedoch eine grundsätzliche Frage, erklärte der Weihnachtsmann den verduzt dreinschauenden Schülern. Was immer er damit andeuten wollte, er drückte sich jedenfalls etwas undeutlich aus und wich schnell auf einen anderen Wunsch aus – die geforderte räumliche Ausstattung. 

 

„Ihr habt ja sicherlich schon konstruktive Vorschläge!“ – „richtig!“ – „für die Finanzierung!“ – „eher weniger!“. Der Weihnachtsmann schaute in irritierte, verängstigte Gesichter: Wer rechnet denn damit, seine Weihnachtsgeschenke selbst kaufen zu müssen?  

Mit neuen Aufenthaltsräumen und W-LAN sei, solange er noch über die Wünsche der Schülerschaft walte, nicht zu rechnen, was aber überhaupt nicht an seiner Person liege: „Mein Geldgeber, die Stadt Kassel, hat mir Anfang des Jahres unmissverständlich erklärt: Alles, was nicht dringende Reparatur ist und alles, wofür Umbaumaßnahmen erforderlich sind, ist verschoben auf den ,Sankt-Nimmerleins-Tag‘.“

 

„Über den Grad an Wünschen kann man ja noch einmal reden.“

Dringlicher seien ohnehin erst einmal andere Wünsche, wie z. B. die Renovierung der maroden Toiletten im Nebengebäude und die Erneuerung der desolaten Ausstattung der Physikräume, wo Unterricht nur dank der Eigeninitiative der fleißigen Helfer möglich sei.

Auch die Petitionsverantwortlichen sahen nun ein, dass ihre Wünsche wohl etwas zu groß waren, und gaben zu verstehen: „Über den Grad an Wünschen kann man ja noch einmal reden.“

Und einen kleinen Wunsch konnte der Weihnachtsmann ja sogar noch erfüllen: „Der Online-Vertretungsplan wird bei der Gesamtkonferenz am 15. Dezember auf der Tagesordnung stehen.“ Vielleicht hat bis dahin ja schon ein anderer Sankt N. Erbarmen gezeigt und unsere Schule mit einem Geldgeschenk bedacht.

** Schulleiter Becklas in der Rolle des Weihnachtsmanns, die fleißigen Helfer kommen aus der Fachschaft Physik.

Die Seite des Fördervereins findet sich übrigens hier:  http://www.foerderverein-goethegymnasium-kassel.de