Der Abend der Gitarren

von unserem Redakteur Steffen Engelbrecht (13.2.2009)

Die Aula ins Dunkle getaucht, betraten die vier Gitarristen die sanft beleuchtete Bühne. Ohne große Ankündigungen, waren die ersten Töne, die zu vernehmen waren, zunächst ein Durcheinander an Stimmübungen, die schließlich verstummten. Nach einem kurzen Nicken erklang das erste Stück des Abends und das Cassalla Gitarrenquartett zog für die nächsten eineinhalb Stunden die Konzertbesucher in seinen Bann.

 

 

Cassalla Gitarrenquartett – von links nach rechts: Anja Gerschewsky,

Jochen Lorbach, Markus Bartke und Herrmann Beuchert

 

Was DJ Blackskin und ein Gitarrenquartett gemeinsam haben? Beide wurden vom diesjährigen Musikgrundkurs 13 von Herrn Reitinger in das Goethe-Gymnasium eingeladen. Da es zu keinem Gig von DJ Blackskin an unserer Schule kam, wurden die Künstler vom Gitarrenquartett Cassalla eingeladen am 11. Februar um 19 Uhr ein Konzert zu veranstalten.

 

Der Kontakt zu den Gitarristen der Musikakademie Kassel entstand durch Xavier Moussa, ebenfalls Schüler aus dem Musikkurs, der selbst zehn Jahre Gitarrenunterricht bei Markus Bartke und Anja Gerschewsky hatte. So wurde die Idee seit Oktober geplant und ausschließlich von Schülern realisiert. „Wir haben von der Beleuchtung bis zu dem kleinen Buffet alles selbst organisiert“, erzählt Xavier.

 

 

 Ernteten viel Applaus für Gitarren-

klänge aus der ganzen Welt

 

Das Konzert wurde mit einer Aneinanderreihung von sechs kleinen Stücken begonnen, und der Zuhörer wurde nach diesem leicht jazzigen Anfang über die halbe Welt mit der Gitarre begleitet. Ob minimalistische Klänge aus Afrika oder typisch südamerikanische Musik, die Besucher flogen auf der Gitarre um die Welt. Vor jedem Stück wies Hermann Beuchert kurz auf Besonderheiten des Komponisten, die regionale Lage oder weitere interessante Aspekte der Darbietung hin. Teilweise wurden auch besondere Techniken genutzt. „Ich spiele selbst auch Gitarre und fand die unterschiedlichen Techniken die Gitarre einzusetzen sehr interessant. Außerdem hat mir die Auswahl der Stücke sehr gut gefallen“, meint Tobias Haag, Schüler aus der 11e. Teilweise wurden Taschentücher unter die Seiten der Gitarre geklemmt, die Seiten gekreuzt oder der Körper als perkussives Element genutzt.

 

Das Ensemble Cassalla bildete sich 1995. „Mich hat das Zusammenspiel von Gitarren schon immer fasziniert“, erzählt Beuchert in der Pause. „Wir kannten uns alle von der Kasseler Musikakademie und beschlossen, dieses Quartett zu gründen“, fährt er fort. „Unser Repertoire für vier Gitarren reicht von von der Renaissance bis zur Moderne mit einem Schwerpunkt bei der Musik des 20. Jahrhunderts“, ergänzt er.

 

So breit gefächert war das Programm auch nach der Pause, und bei manchen Stücken hatte man neben der Melodie auch Bilder im Kopf, die mit der Musik verflossen. Nach zwei Stunden und zwei Zugaben, bei denen sich die Künstler für eine Rhumba entschieden, ging ein kulturelles Highlight an unserer Schule zu Ende. Der Musikkurs 13 bedankt sich recht herzlich bei dem Gitarrenquartett Cassalla und das Goethe-Gymnasium würde sich freuen, wenn die Gitarristen unsere Schule bald wieder beehrten.