Der Weltuntergang

von unserer Redakteurin Mabelle Franke (01.05.2010)

Johlendes Gelächter und Spannung bis zum Ende der Welt – am 27. und 28.04.2010 wurde das Stück „Der Weltuntergang“ von unserem DS-Kurs der Jahrgangsstufe 12 aufgeführt. Dargestellt wurde das Verhalten der Bevölkerung innerhalb eines Monats vor dem Untergang der Welt, welcher von allen anderen Planeten veranlasst wurde, denn die Erde habe „Menschen“.

 

 

 
 Homosexuelle, die sich Sorgen um den Weltuntergang und Papa und Papa machen.
 

Auf der Erde wird die Meldung vom Weltuntergang mit gemischten Gefühlen aufgenommen. Es wurden Szenen von Homosexuellen bis zur provokanten Darstellung Hitlers gezeigt.

 

Eine Szene war jedoch besonders interessant: Ein Mann und eine Frau führen eine Diskussion, in der es sich um die Umkehrung der Emanzipation der Frau nach dem Weltuntergang dreht. Bei den jüngeren Schülern im Publikum machte sich nur ein fragendes Gesicht breit, bei den älteren Schülern und den Erwachsenen weckte diese Szene Interesse: Nach dem Weltuntergang, so wurde es dargestellt, würde die Frau wieder zu ihrer „ursprünglichen“ Berufung als Mutter zurückgeführt werden. Wäre das nach einer weltweiten Katastrophe realistisch?

 

„Meiner Meinung nach ist es realistisch, falls es Menschen gibt, die überleben“, sagt Melek Eker aus der Jahrgangsstufe 11. Da es nur noch wenige Menschen gäbe, die überlebt hätten, müssten sich die Frauen auf die Fortpflanzung konzentrieren, um die Weltbevölkerung wieder zu stärken. Frauen würden wieder nur als Sexualobjekte angesehen werden und die Männer übernähmen erneut die stärkere Rolle im Weltbild.

Somit wäre die ganze Arbeit der letzten Jahrzehnte umsonst gewesen – fast keine Chance für Frauen, vom „Standard“ loszukommen und sich auf die eigene Karriere zu konzentrieren.

 

Für dieses Problem wurde in der Szene eine Lösung präsentiert, eigentlich ganz einfach: Die Männer sollten sich nach dem Weltuntergang um die Fortpflanzung kümmern, das heißt die Kinder bekommen.

 

Gegenargument der Männer: Die Frauen sollten weiterhin die Kinder gebären, weil es nicht gerecht wäre, den Männern diese Last aufzubürden, sie hätten sich in den letzten Jahrzehnten schließlich genug aufgeopfert und ihren Frauen den Schritt in die Karriere ermöglicht. Sandra Balmer aus der 11. Klasse äußert sich wie folgt dazu: „Das, was manche Männer in den letzten Jahren für uns Frauen aufgegeben haben, steht wohl in keiner Relation zu dem, was wir im Laufe der Evolution leisten mussten.“

 

Ob Mann oder Frau demnächst Kinder bekommt, darüber kann man aufgrund der Anatomie des Menschen nicht wirklich diskutieren, allerdings lud das Stück „Der Weltuntergang“ auf vielseitige Weise zum Nachdenken ein.  

 

 „Die Erde“ macht sich Sorgen, was mit ihr geschieht.
 Kapitalismus durch Teleshoppingng – noch kurz vor dem Weltuntergang.