Die Welt ein bisschen verändern

(06.11.2003 19:36)

„Die Welt ist noch nicht schön genug, noch nicht so, wie sie sein sollte. Es passieren viele schreckliche Dinge. Ich wollte die Welt ein kleines bisschen verändern.“ Aus diesem Grund möchte Herr Tabar, seit Mai 2003 Referendar an unserer Schule, Lehrer werden. Zuvor hatte er darüber nachgedacht, sich als Entwicklungshnelfer in der 3. Welt zu engagieren. Er entschloss sich dann aber dazu, in Deutschland etwas zu bewegen. „Als Lehrer kann ich meinen Schülern Bildung beibringen, so wie auch ich früher von meinen Lehrern gebildet worden bin“, erklärt er.

Herr Tabari auf dem letzten Schulfest als Sänger der Lehrerband

Herr Tabari wechselte nach der 10. Klasse von der Gesamtschule Ahnatal auf die Goetheschule. Dort machte er das Abitur mit den Leistungskursen Mathematik und Physik . Auf die Bitte, etwas von seiner Zeit an der Goetheschule zu berichten, erwähnt er den Energiekurs bei Herrn Brandt, der sehr lehrreich gewesen wäre und erzählt lachend von dem Informatikkurs bei Herrn Gehrke, den er nach einem halben Jahr mit 0 Punkten abbrach. Besonders in Erinnerung geblieben ist ihm auch seine Abiturprüfung. Herr Clemens hatte die Aufsicht im Vorbereitungsraum. Plötzlich übertrug er diese einem Kollegen und verließ den Raum. ,,Als er zurückkam, brachte er einen großen Karton mit“, erinnert sich Herr Tabari. Herr Clemens meinte, wir sollten 15 Minuten Pause machen und wir würden die Zeit später wiederbekommen. Dann hat er den Karton geöffnet und an alle Schüler Eis verteilt.

Lehrerausflug zum Edersee mit Herrn Tabari (Mitte)

Nach seinem Abitur studierte Herr Tabari an der GhK die Fächer Mathematik und Physik für das Lehramt in der Sek II. Jetzt, nach sieben Jahren, ist er als Referendar an seine alte Schule zurückgekehrt. Dass er die Gebäude schon kennt und seine ehemaligen Lehrer jetzt seine Kollegen sind, sieht er als großen Vorteil an. „Dadurch konnte ich sehr schnell Fuß fassen“, meint er. „Der Nachteil ist jedoch, dass ich mich hier teilweise selbst noch als Schüler sehe. Aber die alten Lehrer und gleichzeitig neuen Kollegen haben mich sofort sehr freundlich aufgenommen und mich in ihre Unterrichtsplanung einbezogen.“ Was hat sich in den sieben Jahren am Goethe-Gymnasium außer der Namensänderung getan? „Mittlerweile sind ungefähr die Hälfte meiner ehemaligen Lehrer nicht mehr an der Schule.“ Und haben sich die Schüler insgesamt irgendwie verändert? „Ich finde nicht, dass die Schüler heutzutage ungebildeter sind als früher“, meint er. „Im Gegenteil, ich habe einen besseren Eindruck von ihnen. Ich sehe, dass jeder Schüler seine ganz besonderen Qualitäten und Fähigkeiten hat. Aber vielleicht habe ich früher einfach nur nicht darauf geachtet.“

Herr Tabari mit seinen Kollegen

Privat spielt Herr Tabari gerne Klavier und singt auch selbst. Zudem spielt er in der Lehrerband Keyboard. Ein außergewöhnliches Hobby von ihm ist, dass er seine Möbel – wie zum Beispiel Regale und Betten – selbst zusammenzimmert. „Ach ja, und ich spiele sehr viel mit meinem zweijährigen Sohn!“, fällt ihm plötzlich ein. „Das musst du an den Beginn der Vorstellung stellen, das mache ich in meiner Freizeit eigentlich am meisten.“ Dem entspricht auch sein Lebensmotto ,,Erst die Familie und dann alles andere!“

Für die Zukunft wünscht sich Herr Tabari, dass sein Beruf als Lehrer ihm weiterhin Freude macht und ihn nicht der Stress überwältigt. Sein Ziel: „Ich möchte, so weit ich kann, ein guter, hilfsbereiter Lehrer werden“, antwortet er nachdenklich. „So weit ich eben kann.