KasselAssel

Von unserem Redakteur Henning Engelbrecht (03.11.2010)

Die Welt der Politik ist spannend aber schreckt viele auch ab. Nicht viele Schüler können mit dem, was in weit entfernten Konferenzsälen besprochen wird etwas anfangen. Obwohl nach der Shell Jugendstudie die Prozentzahl der Kinder und Heranwachsenden, die politisch interessiert sind, ein wenig gestiegen ist, bleibt die Politik für viele ein Mysterium. Um das zu ändern und Kinder gleichzeitig mit den modernen Medien vertraut zu machen, wurde das Projekt KasselAssel ins Leben gerufen.

 

 

Auf den ersten Blick sieht die Klasse 7b wie eine ganz gewöhnlich Klasse am Goethe-Gymnasium Kassel aus. Zwar ist sie nicht im Wimmelgebäude unterbracht, das ist aber ganz einfach durch Platzgründe zu erklären. Der Unterricht am Donnerstag in der 3. und 4. Stunde ist auch keine Ausnahme vom normalen Erscheinungsbild: Zwei Studenten sitzen dezent im Hintergrund, während einer den Unterricht leitet;  Herr Schön ist aufmerksamer Beobachter des Ganzen. Doch dieser Schein von Praktikum trügt.

 

 
 Die Klasse 7b  

Hier findet das Projekt KasselAssel statt. Die Studenten sind zwar Studenten, dennoch leiten sie das Projekt gleichzeitig. Kompass und Karte zum Entdecken der wundersamen Schatzkiste namens Politik sind die modernen Medien. Die Idee, diese „Schatzsuche“ zu starten, hatte PoWi-Lehrerin Frau Wiege.  Gemeinsam mit einem motivierten Team wurde das Konzept entwickelt. „Zu zeigen und sie entdecken zu lassen, dass man selber etwas bewirken und verändern kann, das ist wichtig um Kinder und Jugendliche für Politik zu begeistern“, erzählt Herr Emde, Mitinitiator und Politikstudent an der Universität Kassel.

Und es kommt an. „Es gefällt mir sehr gut. Wir lernen zum Beispiel, wie man ein Interview führt“, kommentiert Sarah Engel. „Außerdem sind die Studenten sehr nett und können den Stoff gut vermitteln“, bekräftigt Nickolas Schüler. Klare Ansagen seitens der Schüler also.

 

Doch wird auch ein ganz konkretes Ziel verfolgt. Am Ende dieser Einheit soll eine Internetplattform entstehen, auf der sich Schüler über Regionalpolitik informieren können und dies auf einer verständlichen Sprachebene. Außer der 7b nehmen noch drei andere Klassen von unterschiedlichen Kasseler Schulen daran teil.  Das bedeutet für die Schülerinnen und Schüler allerdings auch Arbeit außerhalb der Schule. Dass das kein Problem ist, zeigen die ca. 125 hochgeladenen Beiträge, die sich auf einem noch internen Forum befinden.

 

„Dieser praktische Teil ist sehr wichtig. Hier können die Schüler das anwenden, was sie im Unterricht lernen“, meint Herr Schön, Deutsch- und Klassenlehrer der 7b. Deshalb arbeiten die Fächer PoWi und Deutsch gemeinsam auf diesen Bereich hin. Und wie sieht es bei der „Generation Hightech“ mit der richtigen Nutzung von Medien aus? Herr Emde ist der Meinung: „Generell waren alle sehr fit im Umgang mit dem Internet zum Beispiel. Sie wissen schon, wie man Bilder oder Informationen findet.“ Die erfolgreiche Bilanz von KasselAssel ist ein Musterbeispiel für ein gelungenes Projekt am Goethe-Gymnasium. Und wer weiß, vielleicht werden es die ehemaligen Schüler der 7b sein, die für den UMLAUF über das nächste Projekt berichten.