Minimal Music Workshop

(09.11.2001 22:07)

Am 5. November 2001 trafen sich musikinteressierte Schüler der Goetheschule, der Herderschule und der Jakob-Grimmschule in der Goetheschule, um am Minimal Music Workshop teilzunehmen.

Minimal-Music – Minimal-Noten

Der Kurs wurde geleitet von Uli Götte, einem Minimal Music Experten und dem musikalischen Leiter des einzigen spezialisierten Minimal Music Orchesters Inprocess sowie Tilman Scheer, Musiklehrer an der Goetheschule und Musiker der Band Inprocess. Beide haben jeweils eine Arbeitsgruppe geleitet.

Der Workshop sollte eigentlich um 8.30 Uhr beginnen, aber wie so Schüler und Lehrer manchmal sind, begann der Workshop gegen 9.00 Uhr. Die Stimmung war gut, wir verstanden uns mit den Schülern der anderen Schulen, obwohl die Beziehung relativ distanziert blieb.

Am Anfang wurden wir darüber aufgeklärt, was überhaupt Minimal Music ist. Die Anfänge der Minimal Music und die nachfolgenden Entwicklungslinien wurden durch Kassettenbeispiele vorgestellt. Wir lernten die großen Künstler dieser Musikrichtung kennen wie z.B. La Monte Young, Terry Riley, Steve Reich und Philip Glas. Nach dieser kurzen Einführung und einer längeren ’schöpferischen‘ Pause teilten wir uns in zwei Gruppen auf und übten – jede Gruppe nacheinander – Steve Reichs „Clapping Music“ durch Klatschen unter Begleitung eines Xylophons.

„Clapping Music“

Sebastian Lehne von der Herderschule, Jg.-Stufe 13, empfand die harten Klänge ganz anders und abweichend von den abendländischen Hörgewohnheiten. Regina Färber, ebenfalls von der Herderschule, Jg.-Stufe 12, hob das Zusammenspiel und die Improvisation einfacher Elemente unter dem Aspekt des Zufalls hervor, während Christoph Koch Sympathie für ungewöhnliche Rhythmen, Harmonien und Melodien empfand.

Es wurden zwei neue Gruppen gebildet – ein kleines Orchester und eine gemischte Gruppe. In der gemischten Gruppe übten wir Steve Reichs „IN C“, ein Stück, das aus nur 16 kurzen Melodie- und Rhythmikteilen besteht, die jeder Musiker so lange wie er will nacheinander spielen kann. Wir übten ungefähr anderthalb Stunden lang und beschlossen dann, uns kurz vor sechs Uhr wieder in der Goetheschule zu treffen. Also ab nach Hause.

Herr Scheer (l), Herr Götte (r)

Wir trafen uns erneut und übten an den Stücken weiter bis 19.30 Uhr, dem Beginn des gemeinsamen Konzertes. Es fanden sich zwar weniger Zuschauer als Musiker ein, aber die Stimmung war gut und wir spielten ungefähr eine Stunde lang, obwohl wir erst am Morgen damit begonnen hatten, gemeinsam zu proben.

Erstaunlich für mich war die Erkenntnis, dass (vor allem für weniger geübte Musiker) innerhalb weniger Stunden erstaunliche Fortschritte möglich waren.
Letztendlich möchte ich mit Blick auf die Veranstalter anerkennend feststellen, dass es Spaß gemacht hat, etwas Neues kennen zu lernen.