Nobody is perfect

Von unserem Redakteur Maximilian Schmidt (10.06.2005 19:01)

Sein Geburtsort ist angeblich der geographische Mittelpunkt Deutschlands. Dort in Niederdorla in der Nähe von Mühlhausen wurde Michael Koch am 28. April des Jahres 1970 geboren. Er beschreibt sich selbst als zielstrebigen Charakter, der jedoch in vielen Dingen durch zuviel Hektik nicht immer das gewünschte Ziel erreicht.

Das ist sein Lebensziel: Lehrer

„Trotzdem denke ich, dass ich ein sehr ausgeglichener Mensch bin“, vergleicht der junge Mathelehrer Privat- und Berufsleben. Er versucht möglichst, diese beiden Lebensbereiche voneinander zu trennen. Wenn es mal nicht so klappt, so findet er einen Ausgleich im Waldlauf oder bei langen Spaziergängen. Dort findet er auch meistens eine Lösungen für sich oder die Probleme seiner Schüler.

Nicht aufhören zu fragen!

Michael Koch lebt, wie er selbst sagt, nach dem Motto: „Der Weg ist das Ziel“, jedoch dürfe man, wenn man sich auf ein Ziel fixiert habe, seine persönlichen Interessen nicht aus den Augen verlieren. Vorbilder hat er keine. „Wenn man lange genug gewisse Ideale eingeimpft bekommen hat, wird man irgendwann immun,“ erzählt Koch über seine Erfahrungen mit der sozialistischen Erziehung.

Während seiner Schulzeit – in der ehemaligen DDR – war das Schulsystem natürlich ganz anders als heute. Alle Schüler, also Haupt-, Realschüler und Gymnasialschüler, wurden in einer Klasse nach dem Prinzip der „Sozialistischen Einheitsschule“ unterrichtet. So konnte den schwächeren Schülern zwar besser geholfen werden, gute Schüler wurde jedoch regelrecht „ausgepresst“. Den Lehrern wurden fast alle Stunde durch staatliche Lehrpläne vorgegeben. Zwar war der Leistungsstand landesweit einheitlich, aber die Interessen der Schüler wurden kaum berücksichtigt. Der Nachmittagsunterricht wurde nach Neigung in außerschulischen Gruppen absolviert, aber immer mit einer gewissen sozialistischen Bevormundung. Herr Koch überstand dieses System, indem er nach der zehnten Klasse ein Fachabitur in Mathematik und Physik auf Leistungskursniveau ablegte und zur Hochschule ging.

Und, was meint ihr?

Einen Lebenstraum hat sich Herr Koch bereits erfüllt. Der Wunsch, Lehrer zu werden, ging schon frühzeitig darauf zurück, dass er selbst als Schüler anderen beistehen konnte und feststellte, wie viel Freude ihm das doch bereitet. Von seinen eigenen Schülern erwartet er Aufmerksamkeit und Interesse am Unterricht, zumal Mathematik und Physik seiner Ansicht nach grundlegende Bausteine des Lebens sind. Wichtig ist, dass Schüler nicht aufhören zu fragen (Einstein), zumal wenn Probleme auftreten. Ein weitere Zielsetzung für seine Schüler sieht er darin, dass sie mögliche Lücken selbstständig schließen unter dem Motto „Nobody is perfect“. Und wenn man eine Aufgabe mal nicht lösen kann, ist das noch lange kein Weltuntergang.