Null-Toleranz

(01.04.2004 00:17)

Hessische Landesregierung beschließt im Eilantrag das Rauchverbot an allen Schulen und Universitäten

Malboro-Werbung, nur noch eine Frage der Zeit?

Das europäische Mitgliedsland Irland hat in einem spektakulären Erlass das absolute Rauchverbot an allen öffentlichen Plätzen ab dem 1. März 2004 beschlossen und sich somit in einer der schärfsten Anti-Rauchergesetzgebung in Europa an die Spitze radikaler Gesundheitsvorgaben gesetzt. In Deutschland hat die Bundesministerin für Gesundheit, Ulla Schmidt (SPD), kürzlich den zunehmenden Zigarettenkonsum bei Jugendlichen zwischen 10 und 18 Jahren deutlich beklagt und in einer großflächigen Werbekampagne „Rauchfrei 2004!“ Gegenmaßnahmen eingeleitet. Dabei verweist Sie auf die zunehmenden gesundheitlichen Gefährdungen und Langzeitschäden bereits im Jugendalter.

Auszug des Raucherlasses am Schuleingang des Goethe-Gymnasiums

In einem Eilauftrag hat nun auch die Hessische Landesregierung unter maßgeblicher Befürwortung von Ministerpräsident Roland Koch einstimming das absolute Rauchverbot an allen hessischen Schulen und Universitäten ab den 31. März 2004 beschlossen. Alle Schüler in Hessen werden in den nächsten Tagen in einem persönlichen Brief des Ministerpräsidenten über diese neue Maßnahme informiert. Dabei wird den Schülern nicht nur die gesundheitliche Schädigung verdeutlicht, sondern auch ein Strafkatalog angefügt.

Der Vorstandspräsident der Hessischen Hotel- und Gaststättenverbandes (HeHoGa) hat bereits energischen Protest eingelegt und befürchtet katastrophale Konsequenzen für die zukünftige Entwicklung seines Gewerbes. Gleichzeitig verweist er auf eine Stellungnahme der FDP-Fraktion im Hessischen Landag, die auf die Einschränkung der Gewerbefreiheit und der persönlichen Freiheit des Einzelnen hinweist. Desweiteren droht er mit mit einer juristischen Klage.
Sowohl die Bundesministerin für Familie, Senioren, Frauen und Jugend, Frau Dr. Christine Bergmann (SPD), als auch die Bundesministerin für Verbraucherschutz, Ernährung, Landwirtschaft und Gesundheit, Frau Künast (B’90/Die Grünen), sehen mit dieser hessischen Entscheidung einen ersten Schritt der politischen Annäherung ihrer Parteien mit der hessischen CDU in gesundheitlichen Fragen.

P.S.: Leider müssen wir uns korrigieren. Wir sind einem Aprilscherz der Hessischen Landesregierung aufgesessen. Wir bitten um Entschuldigung, wenn unsere Leserschaft ihre Rauchgewohnheiten vorübegehend eingestellt haben sollte.

Die UMLAUF-Redaktion