Schlachtfeld Mädchentoilette

von unserer Redakteurin Katrin Greif (04.12.2008)

Die Pause wird angekündigt und alles rennt in den zweiten Stock. Den Weg dorthin kennt jede Schülerin des Goethe-Gymnasiums, und die meisten legen ihn mehrmals täglich zurück. Die Mädchentoilette – es gibt nur eine einzige, aber die wird nicht gerade schön hinterlassen.

 

Am Anfang der ersten großen Pause sieht das Ganze noch recht harmlos aus.

 

 Alle sind sich einig: Der wohl meistbesuchte Raum des Goethe-Gymnasiums scheint das einzige Mädchenklo zu sein. In den beiden großen Pausen, und auch in den kleinen 5-Minuten-Pausen dazwischen, werden sie regelrecht gestürmt. Noch kurz in den Spiegel geschaut, die Haare gerichtet, nachgepudert – und nichts wie weg. So schnell wie sie gekommen sind, gehen sie auch wieder. Das Weite wird gesucht. Die Situation ist keine schöne, der Mülleimer ist überfüllt und umringt von weiterem Klopapier, das auch sonst überall herumliegt. Es duftet auch nicht nach zarten Essenzen, die noch aufgesprüht wurden, es riecht vielmehr und das teils unerträglich.

Aus den Reihen der Mädchen ist es nicht zu überhören, dass sie unzufrieden sind, wie die Mädchentoilette aussieht. Jessy (10a) und Mabelle Franke (10b) wissen genau wie es dort ist: „Die Toilette ist viel zu schmutzig, das ist schon ekelhaft, ein zweiter Raum wäre bestimmt besser“, meint Mabelle. Jessy weiß aber, dass die Toilette ein Gutes hat: „Wenigstens haben wir einen großen Spiegel!“ Und der gleichen Meinung sind auch die Putzkräfte, die sich wundern, weil die Damen doch sonst haargenau auf alles aufpassen, es kann doch eigentlich gar nicht so schmutzig werden, es ist doch die Damentoilette. Letztlich beschweren sich alle, aber keine will es gewesen sein. Verändern jedoch können nur die Schülerinnen selbst etwas, es liegt in ihrer Hand.

Darüber hinaus kommt noch eine entscheidende Frage auf: „Wieso gibt es denn nur ein Mädchenklo?!“ Die Antwort ist recht simpel, und jeder wird auch sofort die Logik dahinter erkennen. Der Grund liegt – historisch gesehen – etwas weiter zurück. Damals war das Goethe-Gymnasium noch eine reine Jungenschule. Als dann auch Mädchen die Schule besuchen konnten, wurde nur eine einzige Toilette in die für die weibliche Schülerschaft  umgewandelt, da es zunächst viel weniger Mädchen als Jungen gab. Das vermag an der unschönen Situation heute nichts zu ändern, aber es ist wohl eine logische Schlussfolgerung.