Schon die Kleinen auf den Brettern, die Welt bedeuten

von unserer Redakteurin Lisa Finis (16.05.2009)

Es ist noch ganz ruhig und alle wirken sehr konzentriert. 30 Minuten vor Beginn der Theateraufführung, sind die Schauspieler der Theater AG der 5. und 6. Klasse noch sehr angespannt und für jede Ablenkung dankbar. Doch nach und nach wird es unruhiger und langsam finden die Zuschauer den Weg in die Aula unserer Schule.

 

„Wir sind sehr aufgeregt“, gestehen Vanessa, Belkisa und Tina, drei Mädchen aus der 6. Klasse, der elf Köpfe starken Theatergruppe. Nur Lea Batzel sagt: „Bis jetzt geht es noch, ich glaube, wenn wir anfangen wird es schlimm!“ Die Theater AG der 5. und 6. Klasse hat seit den Osterferien fleißig an ihrem selbst geschriebenen Theaterstück „Nacht Schwärmer – oder die zertanzenten Schuhe“ gearbeitet, welches sich inhaltlich aus den zwei gleichnamigen Stücken zusammensetzt.

 

 

Freude über die Begeisterung der Zuschauer

 

Unter all den Mädchen findet man auch zwei Hähne, Phillip und Denis, im Korb, die scheinbar für das Rampenlicht geboren sind, da sie schon an dem „Goethe-Talentwettbewerb“ mit einer komödiantischen und schauspielerischen Darbietung teilgenommen haben.

 

Dann endlich um 17:10 Uhr ging es los! Die Schauspieler taten ihr Bestes und waren sehr überzeugend in ihren Rollen;  wenn ihre Gesichter vor Beginn kaum ein Lächeln heraus brachten, waren sie danach in ihrem Element und füllten den Raum mit ihrer Freude am Theater. Wie Belkisa sagt: „Es haben sich meine Hobbys vereint: das Tanzen und die Schauspielerei!“ Ähnlich muss es auch bei den anderen gewesen sein, die mit einer solchen Leidenschaft ihren Rollen nachgingen. Die Mutter einer Schauspielerin sagte: „Als ich vorhin rein gekommen bin habe ich sie gar nicht erkannt! Das dürfte mir als ihre Mutter doch gar nicht passieren!“ Doch sie war bestimmt nicht die Einzige, die ihren Augen nicht traute als sie ihre Tochter sah, die sich wie die anderen von Kopf bis Fuß in ihre Rolle gefühlt hat.

 

Leider war die Aufführung nicht so gut besucht, wie es die schauspielerische Leistung erfordert hätte, denn mit 30 Besuchern war noch reichlich Platz für begeisterte Zuschauer. Unter den sehr erfreuten Gesichter im Publikum konnten die Schauspieler leider nur ihre Eltern oder Familienmitglieder erkennen und leider auch keinen ihrer Lehrer. Das diese mit viel Mühe inszenierte Darbietung nur so rar besucht war, lag vielleicht auch daran, dass auf den ausgehängten Plakaten in der Schule das falsche Datum angegeben war und zudem auch nicht besonders auffällig geworben wurde.

 

Eines ist auf jeden Fall klar: Wenn die Theater-AG der 5. und 6. Klassen das nächste Mal wieder ruft, ist bestimmt damit zurechnen, dass sich das Publikum bis dahin verdoppelt hat, denn wenn sich die Nachricht über diese Leistung und Leidenschaft nicht verbreitet, wäre das doch sehr verwunderlich.