Schulgottesdienst am Aschermittwoch

Aus unserer Redaktion (08.02.2008)

Am Aschermittwoch fand der alljährliche Schulgottesdienst statt. Etwa 450 Schülerinnen und Schüler staunten nicht schlecht über die Live-Musik von Frau Wolf, die vier Stücke zur Gitarre sang und die voll gefüllte Kirche kräftig rockte.

Das Thema rüttelte ebenso wach. Anhand eines sehr traurigen Ausschnitts aus Astrid Lindgrens „Die Brüder Löwenherz“ thematisierte Religionslehrer Herr Kräbs, ob es ein Leben nach dem Tod oder doch nur mit dem Tod gebe.

 

 
 (Bild von Marvin Nassowitz)  

Astrid Lindgran erfand das Land Nangijala, wo Jonathan und sein totkranker Bruder sich schließlich wieder finden. Ein Land voll Abenteuer und Sagen. Später landen beide tatsächlich in Nangilima, wo man keine Angst mehr erleben muss. Dort erlebt man keine schrecklichen Geschichten mehr, man erzählt sie sich bestenfalls zur Erheiterung.

Astrid Lindgren wollte diese Geschichte als „Trostgeschichte“ verstanden wissen. Herr Kräbs stellte die Frage, ob das Neue Testament mit der Geschichte von Jesus und seiner Lehre vom Himmelreich nicht auch nur eine Trostgeschichte sei. Zwar sei das Leben Jesu besser bezeugt als das Leben der meisten antiken Menschen, aber die Auferstehung bleibe doch für viele „unglaublich“. Er verwies zwar auf die etwa 500 Zeugen, die laut Evangelien Jesus als Auferstandenen erfahren haben wollen, dennoch müsse jeder selbst entscheiden, ob er sich auf dieses Zeugnis verlassen könne. Astrid Lindgrens Geschichte bliebe eine reine Trostgeschichte, die Botschaft Jesu aber sei immerhin eine „Hoffnungsgeschichte“ für die, die sich darauf einlassen.

 

 
 Herr Kräbs  

Dann setzte Herr Kräbs noch eine Parallele zwischen dem was Kinder bei einer Scheidung erleben und dem, was sie beim Sterben von geliebten Menschen erlebten. Mit Bezug auf eine Bestatterin, verwies er daraufhin, dass Kinder beinahe ähnliche Gefühle bei den meisten Scheidungen ihrer Eltern erleben. Menschen, nehmen plötzlich Abschied, von denen man gedacht hatte, sie blieben ein Leben lang in der Nähe. Auf einmal sehe man sie nicht mehr oder nur noch alle 14 Tage oder einmal im Monat wieder. Sein Aufruf, Freundschaften untereinander zu bilden, die ein Leben lang halten, sorgte für Gesprächsstoff.

 

Die nun beginnende Fastenzeit dauert 40 Werktage bis Ostern. Dann feiern die Christen die Auferstehung von Jesus Christus, der sein Leben am Kreuz lassen musste. Das Wortspiel, „sie haben ihn aufs Kreuz gelegt“ blieb doppeldeutig. Zu wünschen bleibt allerdings, dass auch möglichst viele Schülerinnen und Schüler einmal mehr wieder aufstehen, als sie umgeworfen werden.