Von unseren Redakteurinnen Mabelle und Jessy Franke (05.09.2008)
Der neue Christopher Nolan Film „The Dark Knight“ ist der neueste Teil der Batman Film-Reihe. In den vorhergehenden Filmen wird Batman als ein Held dargestellt, welcher sich nur für Gutes einsetzt und dessen ständiges Ziel es ist das Böse zu besiegen. Bis zum aktuellen Film wird er von allen Menschen als gut angesehen; er ist jedermanns Held. Doch tun sich im neuen Film Zweifel auf, was er wirklich beabsichtigt.
Der dunkle Ritter vor brennendem Hintergrund |
Es wird schnell klar, dass Batman nicht mehr der selbe wie früher ist. Er will weiterhin jedermanns Held bleiben, überschätzt sich allerdings deutlich. Oft trägt er Wunden davon, welche er jedoch auf die leichte Schulter nimmt.
Wenn Batman seinen Anzug nicht trägt und sein „normales“ Leben lebt, ist er sehr verletzlich. Deshalb steigt er umso häufiger in seinen Batman-Anzug, was ihm psychisch aber nicht gut tut: Er verprügelt eine Bande unschuldiger Männer, die sich als Batmen verkleidet hatten. Der frühere Batman hätte so etwas nie getan. Er wäre eher stolz darauf gewesen ein Vorbild für viele Leute zu sein. Doch der neue Batman ist sehr viel aggressiver und unkontrolliert.
Nicht umsonst wird er im Film von der Polizei gejagt, was letztendlich der Grund dafür ist, dass er all seine Unterlagen, Forschungslabore, also alles was an Batman erinnert vernichtet. Nur seinen Anzug behält er. Da stellt sich die Frage, ob er einfach nur vorsichtig sein will oder einen neuen, vielleicht sogar „bösen“ Batman erschaffen will?
Nicht ohne Grund trägt der Film den Titel “ The Dark Knight“, was übersetzt „Der dunkle Ritter“ heißt. Batman ist einfach nicht mehr der von Grund auf gute Held. Er besiegt zwar das Böse, erkennt aber nicht, dass er Grenzen überschreitet und Leute in Gefahr bringt, welche auf seiner Seite stehen. Als Folge davon steht auch zum ersten Mal im Filmtitel nicht der bekannte Name, sondern er trägt einen dem neuen Batman entsprechenden Titel. Denn Batman ist nicht mehr der, der er einmal war.
Doch wie kommt es nun, dass ein so untypisch amerikanischer Superheldenfilm so erfolgreich ist? Normalerweise sind in solchen Filmen strahlend weiße Helden vorhanden. Doch in „The Dark Knight“ ist alles anders. Ein typischer Superheld würde nicht in diesen Film passen. Batman zieht sein Ding durch, nach dem Motto „Der Zweck heiligt die Mittel“. Wahrscheinlich macht es den Film gerade deshalb so erfolgreich, weil dieser Zwiespalt der amerikanischen Bevölkerung nicht fremd ist: Die Politik von Präsident Bush hat die Kontroverse um genau dieses Motto angeheizt. Heiligt der Zweck die Mittel? Welche Menschenrechte darf man im Namen der Terrorbekämpfung beschneiden? Auf dem Filmplakat steht Batman vor einem brennenden Wolkenkratzer, noch ein sicherer Verweis auf den politischen Hintergrund von 9/11.
Welche Stellung nimmt dazu „The Dark Knight“? Es lohnt sich den neuen Batman-Film anzuschauen.