Giftige Vitamine

von unserer Redakteurin Christine Phieler (12.01.2009)

Alle sagen immer:„Obst und Gemüse ist gesund!“- Doch stimmt das wirklich? Mittlerweile können wir uns gar nicht mehr so sicher sein, ob alles Obst und Gemüse wirklich so Gesund ist, wie es eigentlich sein sollte. Klar, Vitamine und andere wichtige Nährstoffe sind immer noch genügend enthalten, doch eben auch Stoffe, die gar nicht gesund sind.

 

Manche Weintrauben sollten besser nicht verzehrt werden

 

 

 

Immer häufiger hört man, dass zum Beispiel Weintrauben so mit Pestiziden vergiftet sind, dass diese sogar unsere Gesundheit gefährden können. Laut Greenpeace können schon geringe Mengen von nur zehn Weintrauben einem zwölf Kilogramm schweren Kind gesundheitliche Schäden zufügen, wenn die Trauben mit Pestiziden verseucht sind. Doch woher kommen diese Pestizide überhaupt, die das eigentlich so gesunde Obst und Gemüse zu einer richtigen Gefahr machen?

 

Dass Obst und Gemüse mit Giften gegen Insekten und Infektionen geschützt werden, weiß wohl jeder. In geringen Mengen ist das auch gar kein Problem, erst wenn zu viel gespritzt wird, kann es gefährlich werden. Leider kommt das heute viel zu oft vor, wie eine Studie von Greenpeace zeigt (siehe rechts). Zwei Prozent der Proben von Obst und Gemüse aus den Supermärkten in Deutschland und Österreich übersteigen die so genannte Akute Referenzdosis (festgelegte Menge, die von einer bestimmten Substanz an einem Tag zu sich genommen werden darf, ohne gesundheitliche Schäden zu verursachen). Besonders betroffen sind Weintrauben und Salat.

 

Wirklich Bio?

Herr Waldrich, Biologie- und Chemielehrer des Goethe-Gymnasiums, sieht die ganze Sache nicht gar so eng: „Weintrauben zum Beispiel kann man doch wunderbar abwaschen. Wenn man die mit warmem Wasser abwäscht, ist das schon nicht mehr so dramatisch.“ Das sehen andere Experten auch anders. Abwaschen, ob nun mit kaltem oder warmem Wasser, helfe nichts. Man solle lieber auf Bioprodukte zurückgreifen, denen eine Behandlung mit Pestiziden erspart bleibt.

 

Doch hier erscheint schon wieder das nächste Problem: „Mit den Bioprodukten ist das so eine Sache. Es lässt sich eben gut Geld machen, wenn man behauptet, eine Ware sei aus biologischem Anbau oder aus biologischer Haltung. Da wird auch gerne mal geschummelt“, sagt Herr Waldrich. Und da können wir ihm wohl zustimmen. Erst vor kurzem ging eine Nachricht durch die Medien, die wieder einmal zeigte, dass mit dem Wort „Bio“ gerne und erfolgreich geschummelt wird. Viele Eier, die angeblich „Bio“ sind und von frei laufenden Hühnern stammen, seien eigentlich von Hühnern aus Legebatterien und somit auch nicht „Bio“. Es ist scheinbar eben nicht immer Bio drin, wo Bio drauf steht.