My Story, Teil 4 und Happyend

Von unserer Mitarbeiterin Julia Winter (17.12.2004 21:09)

Nach dieser SMS folgten noch zahlreiche andere, unzählbar viele andere! Irgendwann habe ich aufgehört alle aufzuschreiben, aber ich war immer der glücklichste Mensch auf der Welt, wenn auf meinem Handy die Nachricht „Schatz 3“ zu sehen war!

Romantisch…,
Bild: Buchholz

XIV.

Ich konnte mich immer auf seine Nachrichten verlassen, bis zu einem schrecklichen Tag. Plötzlich schrieb er nicht mehr! Ich konnte machen, was ich wollte. Natürlich war mir klar, dass ich nicht wie eine nervige Klette dauernd anrufen konnte, also wartete ich ab.
Der erste Tag verging – nichts!
Der zweite Tag verging – wieder nichts!
Der dritte Tag verging – immer noch kein Lebenszeichen!
Ich war verzweifelt! „Toll“, dachte ich, „irgendetwas hast du falsch gemacht, jetzt hast du alles versaut!“
Und dann kam der vierte Tag. Ich saß gerade auf einem Stuhl im Sonnenstudio, als er plötzlich mit seinem Stiefbruder um die Ecke kam.

XV.

Wie eine Verrückte habe ich meine Sachen gepackt. Mir war völlig egal, wen ich dort sitzen gelassen hatte und bin hinter ihnen hergerannt. Im Rennen habe ich mir bestimmt hundert Millionen Mal überlegt, ob ich nicht lieber umdrehen soll, weil er sich ja nicht mehr gemeldet hatte, aber ich wagte es trotzdem und bin ihnen gefolgt.
„Wieso bleibt der Junge nicht stehen und wartet, wenn er sich schon dauernd umdreht?“
Dass Männer immer so anstrengend sein müssen.
Als wir endlich an der Haltestelle ankamen und sie sich setzten, kam ich näher auf sie zu.
„Hey, na? Wo wollt ihr denn hin?“
„Ja, zur Feuerwehr!“ Toll, da konnte ich eigentlich nicht hin, weil meine Mum schon zu Hause auf mich gewartet hatte. Aber nach einiger Zeit hatte ich mich doch überwunden und entschied, sie wenigstens zu begleiten.
„No risk, no fun“, dachte ich und stieg mit in die Bahn.

…technisch…,

XVI.

Vor der Feuerwehr versuchte ich irgendwelche Sachen zu erzählen, er hörte mir aber gar nicht richtig zu, wirkte genervt und sagte dauernd, dass er keine Zeit hätte.
„Bin ich dir denn so egal?“ Was labere ich denn schon wieder da, muss ich denn immer gleich sagen was ich denke?
Er antwortete mit einem kurzen „Nein!“, was nun ganz so aussah, als ob ich nur noch lästig für ihn bin. Meine letzten Hoffnungen wurden begraben. Ich senkte den Kopf und ging nach Hause.

XVII.

*Ring*, das Signal einer Kurzmitteilung ertönte von meinem Handy.
„Du bist mir nicht egal, ich find dich super!!! Hdgggggdl Alex“
Ich wusste nicht mehr, was ich denken sollte. Klar habe ich mich total darüber gefreut, aber ich beschloss trotzdem erst mal abzuwarten.

…innig…,

XVIII.

Am nächsten Tag begann der Erste Hilfe-Kurs in der Feuerwehr. Ich hatte Alex hundert Mal gebeten auch zu kommen, aber leider musste er snowboarden, sodass ich alleine gehen musste.
In der Feuerwehr war es eigentlich relativ lustig, bis auf die Tatsache, dass ich mit dem nervigen Kai Verbände anlegen musste, widerlich sage ich euch.
Alex schrieb schon wieder nicht. Ihr könnt euch nicht vorstellen, wie ich gelitten habe. Jede zweite Sekunde habe ich auf mein Handy geschaut. Es konnte ja sein, dass ich doch die Meldung einer Nachricht verpasst habe. Diese Höhen und Tiefen machten mich wirklich fertig.
Aber dann – dann kam sie endlich, die Nachricht, auf die ich schon soooo lange gewartet hatte:
„Du willst wissen, was jetzt ist? ICH LIEBE DICH!!!“
Oh mein Gott, >>Systemabsturz