Schals, Schäle und mehr

Von unserem Redakteur Henning Engelbrecht (01.12.2011)

Mit dem Ende des Jahres und den kalten Monaten kehrt er wieder zurück. Ein Verteidiger der Schutzlosen möchte man fast sagen: der Schal. Doch mittlerweile kann der Beschützer unserer anfälligen Hälse viel mehr. Er ist zum modischen Accessoire geworden und bleibt uns so auch noch weit länger erhalten.

 

 

Der Schal kehrt zurück. Um eine Sache gleich zu klären: Die Mehrzahl von Schal ist natürlich Schals. Und diese Schals scheinen eine wahre Invasion auf deutsche Kleiderschränke zu starten, in allen erdenklichen Farben, Formen, Längen, Breiten, gepunktet, gestreift, aus alle möglichen Stoffen. Für die echten Schals-Fans gibt es keine Beschränkungen. Nur eine Regel scheint wirklich wichtig zu sein: Ohne geht gar nicht.

 

Und so schmückt man sich nicht mehr mit dem von Oma gestrickten Kratzschal um keinen Gefrierbrand zu bekommen, sondern zunehmend mit modischen Highlights. Da kommt es schon eher Mal darauf an, ob der schicke Satinstreifen die Halsform optimal betont oder kaschiert, je nach Belieben. Dabei wird der Effekt des Wärmens schon mal vernachlässigt und die ein oder andere Frostbeule in Kauf genommen.

 

 

Neue Bindetrends kommen und gehen und dabei stellt sich die Frage, ob der Schal als Ein-Jahreszeit-Fliege Geschichte ist und nun seine majestätischen Flügel ausbreiten kann und uns in jeder Jahreszeit um den Hals flattert. Mit einem eindeutigen „ja“ kann diese Frage beantwortet werden, denn mal abgesehen vom Hochsommer, in dem sich wohl nur sehr hart Gesottene noch einen Schal um den Hals schlingen, ist er zum ständigen Begleiter geworden und beansprucht den Status von Jeans und T-Shirt. Das Erfolgsrezept beruht besonders auf der Vielfältigkeit des Halsschmucks. Verwandte wie das Tuch und der Pali erreichen zusätzlich mehr Anhänger und helfen ihrem „Don Schalos“. Und so wirft sich der Schal im Moment (unterstützt vom Wetter) mit seinem ganzen Gewicht in die modische Waagschale.

 

Für alle Noch-nicht-Schalbegeisterten und jene, denen der Schalhype bis zu diesem Zeitpunkt noch nicht bewusst war, mag dieser ein wenig seltsam erscheinen. Doch wie bei allen modischen Erscheinungen kann es dann in dreißig Jahren heißen: „Oh mein Gott. Wie konnten wir so etwas nur anziehen?“