Weihnachtstraum oder Stimmungskiller?

von unserer Redakteurin Christine Phieler (02.11.2008)

Oh du fröhliche, oh du selige, viel zu früh beginnende Weihnachtszeit…

 

Weihnachtliche Dominosteine und gruselige Halloweenmasken passen nicht sehr gut zusammen…

 

Ein schöner Tag Anfang September, draußen sind es noch angenehme 19°C, man betritt den Supermarkt und was entdeckt man? Schokoladenweihnachtsmänner, Lebkuchen und Spekulatius! Der Sommer ist noch nicht richtig vorbei, schon wird der Supermarkt umgestaltet: Alle Weihnachtsartikel direkt an den Eingang und alles, was an den Sommer erinnern könnte ab in die Ecke. Auch im Radio erklingen schon viel zu früh Weihnachtslieder wie „Last Christmas“.

Doch was ist der Sinn dabei, und wieso darf der Sommer nicht wenigstens vernünftig ausklingen und der Herbst zwischen all dem Weihnachtskram quasi gar nicht stattfinden?

 

Dass es für die Hersteller der Weihnachtsartikel Sinn ergibt, ist ja klar. Würden sie ihre Produkte erst ab November oder Dezember verkaufen können, würden sie viel weniger Umsatz machen, da sie so ja viel weniger Zeit hätten, ihre Produkte an den Mann/ die Frau zu bringen. Damit es sich für die Hersteller aber überhaupt lohnt, so früh mit dem Verkauf anzufangen, muss es auch genügend Leute geben, die die Weihnachtsartikel schon Anfang September kaufen, was für viele einfach unvorstellbar ist.

 

An Weihnachten darf er nicht fehlen, aber im September ist er bei den meisten noch unerwünscht!

Herr Peter, Geschichts- und PoWilehrer des Goethe-Gymnasiums, sagt zum Beispiel: „Ich versuche das alles einfach zu ignorieren. Der Advent fängt ja schließlich erst im Dezember an.“ Da hat er wohl Recht und auch Herr Waldrich, Chemie- und Biologielehrer am Goethe-Gymnasium ist da gleicher Meinung.

 

Nun, wer dieses Weihnachtsspektakel einfach ignorieren kann, der kann sich glücklich schätzen, denn manch einem nimmt dieser viel zu früh anfangende Wind um das Weihnachtsfest sogar die ganze Vorfreude: „Ich finde das Alles nicht so gut, weil die Vorfreude auf Weihnachten so schon viel zu früh anfängt und wenn es dann endlich soweit ist, kann man sich gar nicht mehr so richtig darüber freuen“, findet Eva Reichert, Schülerin der zwölften Klasse.

 

Doch drehen wir das Sprichwort einmal um und sagen: Des einen Leid ist des anderen Freud, so sieht Fabian Richter, Schüler der Klasse 12, die ganze Sache schon viel entspannter: „Ich finde die ganzen Sachen lecker und mir schmeckt es auch an Weihnachten noch.“

 

Dass Spekulatius & Co gut schmecken kann wohl jeder bestätigen, und so müssen wir es wohl einfach in Kauf nehmen, dass wir momentan zwischen all den Halloweenkostümen eben auch mal ein Päckchen Dominosteine finden.