(06.04.2001 15:11)
Das Bangen um die Love Parade geht weiter. Die Veranstalter des weltweit größten Techno-Spektakels prüfen derzeit, ob sie gegen das Verbot vor Gericht ziehen. Berlin (dpa) – Das Bangen um die Love Parade geht weiter. Die Veranstalter des weltweit größten Techno-Spektakels prüfen derzeit, ob sie gegen das Verbot vor Gericht ziehen. Mehrere andere Großstädte und das Ruhrgebiet zeigten derweil Interesse an der Ausrichtung des Spektakels.
Berlins Innensenator Eckart Werthebach (CDU) hatte die für den 14. Juli geplante Love Parade auf ihrer traditionellen Strecke durch den Berliner Tiergarten verboten, weil eine Bürgerinitiative einen Monat früher eine Gegen-Demonstration am selben Ort angemeldet hatte.
Berlins Wirtschaftssenator Wolfgang Branoner (CDU) forderte im Berliner «Tagesspiegel», die Parade müsse zwingend am angestammten Termin stattfinden. «Verzichten wir auf eine Vorbereitung der Techno- Party, kommen die Leute trotzdem angereist und organisieren ihre Love Parade spontan. Ich mag mir gar nicht ausmalen, was im Tiergarten los ist, wenn 500 000 Raver aus aller Welt unorganisiert feiern.»
Die Zeitung «Die Welt» berichtete unter Berufung auf den Anwalt der Love-Parade-Veranstalter, jetzt werde die Justiz eingeschaltet, um das Verbot zu kippen. Love-Parade-Sprecher Enric Nitzsche sagte dazu jedoch der dpa, dies sei noch nicht entschieden.
Streit könnte es auch in den kommenden Jahren geben: Nach einem Bericht der Berliner Zeitung «Kurier» wollen die Behörden die Love Parade von 2002 an nicht mehr als politische Demonstration erlauben. Bereits in den vergangenen Jahren hatte es immer wieder Diskussionen gegeben, ob die Parade vom Grundrecht auf Versammlungsfreiheit geschützt sei.
Interesse an der Parade wurde unter anderem in Hannover, Düsseldorf, Frankfurt und Leipzig geäußert. Nach einem Bericht der in Essen erscheinenden «Westdeutschen Allgemeinen Zeitung» (Freitag) bewirbt sich auch das Ruhrgebiet um die Love Parade. Das Ruhrgebiet sei ein idealer Ort für die größte Techno-Party der Welt, sagte Gerd Willamowski, Chef des Kommunalverbands Ruhrgebiet (KVR). Der KVR sähe es am liebsten, wenn sich mehrere Städte gemeinsam bewerben würden. Dabei denkt er an Essen, Gelsenkirchen und Bochum.